Türkei will Shanghai-Gruppe beitreten

Beim jüngsten Treffen der asiatischen Staatenorganisation SCO wurde die Aufnahme des Iran beschlossen. Auch der NATO-Staat Türkei will der Gruppe beitreten.

Die Türkei will Präsident Recep Tayyip Erdoğan zufolge der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) beitreten, zu der unter anderem China und Russland gehören. Nach einem Gipfeltreffen der Organisation im usbekischen Samarkand sagte Erdoğan am Samstag, die Türkei wolle bei dem Treffen der Gruppe im kommenden Jahr eine Mitgliedschaft erörtern.

Sein Land habe „historische und kulturelle“ Verbindungen zum asiatischen Kontinent und wolle eine Rolle spielen in der Organisation, deren Mitglieder zusammen „30 Prozent der Weltwirtschaftsleistung“ ausmachten, sagte Erdoğan weiter. Aktuell wird die Türkei von der SCO als Dialogpartner geführt. Im Fall eines Beitritts wäre die Türkei das erste Mitglied der Gruppe, das gleichzeitig auch der NATO angehört.

Der 2001 zur „Terrorismusabwehr“ gegründeten Shanghaier Organisation, deren größte Mitglieder China und Russland sind, gehören außerdem Indien, Pakistan Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan an. Beim jüngsten Gipfeltreffen wurde auch die Aufnahme des Iran vereinbart. Die politische Führung in Teheran will mit der SCO-Mitgliedschaft die internationale Isolation des Iran überwinden und die Wirtschaft stärken. Auch die Türkei sucht neue Märkte für ihre krisengeplagte Wirtschaft. Bei dem Treffen der Gruppe begann auch der Prozess für die Aufnahme von Belarus, das als „letzte Diktatur Europas“ gilt.