Türkei-Wahl: Über 64 Millionen Menschen können abstimmen

Am 14. Mai 2023 wählt die Türkei einen neuen Staatspräsidenten und ein neues Parlament. Laut Auskunft der türkischen Wahlbehörde sind mehr als 64 Millionen Menschen im In- und Ausland stimmberechtigt.

Bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei in knapp vier Wochen sind rund 60,7 Millionen Menschen zur Abstimmung aufgerufen. Zusätzlich dürfen rund 3,4 Millionen Menschen im Ausland ihre Stimme abgeben. Das teilte der Chef der türkischen Wahlbehörde (YSK), Ahmet Yener, am Montag in Ankara mit. Die Wahlen für ein neues Parlament und einen neuen Präsidenten in der Türkei finden gleichzeitig am 14. Mai statt. Türkische Staatsangehörige im Ausland dürfen schon ab Donnerstag kommender Woche wählen.

Viele Menschen im Land bezeichnen die bevorstehende Abstimmung als eine Schicksalswahl zwischen Autokratie und Demokratie, deren Ausgang die politische Lage in der gesamten Region und darüber hinaus über Jahre hinweg maßgeblich beeinflussen wird. Bei der Präsidentenwahl wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Amtsinhaber Recep Tayyip Erdoğan (AKP) und seinem Hauptkonkurrenten Kemal Kılıçdaroğlu (CHP) erwartet – mit derzeit leichten Vorteilen für letzteren. Auch die Parlamentswahlen könnte der „Sechsertisch“ um die CHP gewinnen. Den Wählerinnen und Wählern der Demokratischen Partei der Völker (HDP), die unter dem Dach der Grünen Linkspartei (YSP) zu den Wahlen antritt, kommt eine Schlüsselrolle zu, da sie als Königsmacher gelten.

Eine wichtige Rolle bei den Wahlen dürften diesmal vor allem junge Menschen spielen. Rund fünf Millionen Erstwähler:innen seien in der Türkei zur Stimmabgabe aufgerufen, sagte Yener. Details zur Durchführung der Wahlen in den von den Erdbeben betroffenen Provinzen will die YSK zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben. Zwei schwere Erdbeben mit Epizentrum Kurdistan hatten den Südosten des Landes am 6. Februar erschüttert. Mehr als 50.000 Menschen sind dabei offiziellen Daten zufolge ums Leben gekommen, Millionen sind obdachlos. Von den 3,7 Millionen Menschen, die die Region infolge der Erdbeben verlassen haben, hätten sich laut Yener aber nur rund 133.000 Menschen in anderen Provinzen zur Abstimmung registriert.