Türkei: Zehn Monate Haft für traditionellen Tanz

Weil er im vergangenen Jahr auf dem Newroz-Fest in Izmir den traditionellen kurdischen Govend getanzt hat, wurde der Kurde Emrah Çelebi zu zehn Monaten Haft verurteilt.

Die 15. Kammer für schwere Straftaten der türkischen Provinz Izmir hat den Kurden Emrah Çelebi zu einer Haftstrafe von zehn Monaten verurteilt, weil dieser im vergangenen Jahr auf der Newroz-Feier den traditionellen kurdischen Govend getanzt hat. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Çelebi sich der „Gewaltverherrlichung“ schuldig gemacht habe, weil er sich „an dem Tanz um ein rot-gelb-grünes Transparent beteiligte“, hieß es in der Urteilsverkündung.

Die Newroz-Feier in Izmir hatte 2017 im Stadtteil Konak auf dem zentralen Gündoğdu-Platz stattgefunden und war im Vorfeld vom Gouverneursamt der Provinz genehmigt worden. Nach Auffasung des Gerichts allerdings sei die Teilnahme an der Veranstaltung „eine Anordnung der PKK/KCK“ gewesen. Çelebi habe dabei nicht nur getanzt, sondern auch gesungen. Somit sei offensichtlich, dass er ein gewaltverherrlichendes Verhalten zeigte und damit auch „Terrorpropaganda“ begangen habe.