Türkei: Trump hat uns Führung der Anti-IS-Operation übertragen

„Die bewaffneten Kräfte der Türkei werden bald gemeinsam mit der Freien Syrischen Armee die türkisch-syrische Grenze überschreiten“, erklärte Fahrettin Altun als Direktor der Kommunikationsabteilung des Präsidialamtes der Türkei.

Der bevorstehende Angriff auf Nord- und Ostsyrien nimmt immer konkretere Gestalt an. Fahrettin Altun ließ einen Brief in der Washington Post veröffentlichen. In diesem Brief kündigt der Erdoğan-Sprecher an, die türkische Armee werde die Grenze zusammen mit sogenannten „FSA“-Milizen überschreiten.

Bei diesen Milizen handelt es sich um dschihadistische und/oder rechtsextreme Gruppen, die sich bereits im besetzten Kanton Efrîn für schwerste Menschenrechtsverletzungen verantwortlich zeichnen.

Kommando an Türkei übertragen“

„In einem Telefongespräch hat Trump zugestimmt, die Führung über die Anti-IS-Operation der Türkei zu übertragen“, so Altun. Die YPG-Mitglieder sollten zur Türkei überlaufen oder die Armee werde gegen sie vorgehen. Er schreibt weiter in seinem Brief, die letzte Entscheidung Trumps bestätige, dass das Verhältnis der USA zu den YPG ein taktisches gewesen sei.

Er bezeichnet die Türkei als das Land, das als erstes in Syrien gegen den Islamischen Staat (IS) gekämpft habe. Die Türkei habe selbst viele Tote durch Anschläge des IS erlitten. Dass sich die Angriffe des IS vor allem gegen die demokratische Opposition in der Türkei und Nordkurdistan richteten und der türkische Staat sogar das Gedenken an die Opfer der Anschläge kriminalisiert, verschweigt der Regimesprecher.

Auch Schutzsuchende aus Europa sollen in der Besatzungszone angesiedelt werden

Zur Besatzungszone sagt Altun, man rechne mit zwei Millionen syrischen Flüchtlingen, die in der „Schutzzone“ freiwillig angesiedelt werden könnten. Wenn die Sicherheitszone bis Deir ez-Zor ausgeweitet werde, dann könnten es drei Millionen werden. Diese Zahl könnte dann Flüchtlinge in Europa einschließen.