Türkei: Festnahmen bei Protesten gegen Angriffe auf Efrîn

Mindestens 17 Personen wurden in Istanbul bei Protesten gegen die türkischen Besatzungsversuche in Efrîn festgenommen.

Bei einer Protestkundgebung im Istanbuler Bezirk Kadiköy, die von türkischen Polizisten angegriffen wurde, sind mindestens elf Teilnehmer*innen festgenommen worden. Zu der Protestkundgebung hatte der Friedensblock aufgerufen. Die Festgenommenen wurden auf die Polizeiwache Iskele gebracht.

Nach dem Übergriff der Polizei auf die Protestierenden begab sich eine Gruppe von Aktivist*innen, Parteivertreter*innen und Mitarbeiter*innen von Nichtregierungsorganisationen ins HDP-Parteigebäude in Kadiköy. Unter ihnen befanden sich Gülistan Kılıç Koçyiğit, Ko-Sprecherin der HDK (Demokratischer Kongress der Völker), der HDP-Abgeordnete Erdal Ataş und mehrere HDP-Vorstandsmitglieder. Daraufhin wurde das Gebäude von der türkischen Polizei abgeriegelt. Auch Mitarbeiter*innen der Presse wurde der Zugang verweigert.

Zu weiteren Festnahmen kam es bei einer Kundgebung im Bezirk Avcılar. Nach neusten Informationen wurden auf der sogenannten Marmara Caddesi Straße mindestens sechs Personen festgenommen. Es wird berichtet, dass Rechtsanwält*innen der ÖHP (Partei der Freiheit und Solidarität) der Zugang zu den Festgenommenen verweigert wird.

In Ankara fand ebenfalls eine Demonstration gegen die Angriffe des türkischen Militärs auf Efrîn statt. Mehrere Menschen kamen vor dem Verwaltungssitz des Bezirks Çankaya zusammen, um eine Kundgebung abzuhalten. Nachdem die türkische Polizei die protestierende Menge unter Einsatz von Tränengas angegriffen hatte, begaben sich die Teilnehmer*innen zum Schutz in das HDP-Parteigebäude sowie in das Büro des IHD (Verein für Menschenrechte).

Berichten zufolge soll auch das IHD-Büro von türkischen Sicherheitskräften eingekesselt sein.