„Terror“-Festnahmen in Mersin

In Mersin sind acht Kurden zur „Gefahrenabwehr“ festgenommen worden. Gegen sie wird wegen des Verdachts ermittelt, vermeintlich verbotene Aktionen geplant zu haben.

In der südtürkischen Küstenprovinz Mersin sind acht kurdische Aktivisten am Freitag festgenommen worden. Gegen sie werde wegen des Verdachts ermittelt, „höchst illegale Aktionen in terroristischer Absicht“ geplant zu haben, hieß es. Nähere Angaben machte die Polizei nicht. Zur Begründung der Ingewahrsamnahmen wurde lediglich „präventive Gefahrenabwehr“ genannt.

Die Polizei ging brutal vor, Türen wurden teilweise mit einem Rammbock aufgebrochen. Die Wohnungen der Betroffenen wurden akribisch durchsucht und verwüstet. Ob es zur Beschlagnahme von Gegenständen kam, ist nicht bekannt. Die Aktivisten wurden in das Polizeipräsidium Mersin gebracht.

Die Festnahmen fanden augenscheinlich mit dem Ziel statt, die Betroffenen an der Teilnahme von Protesten zum Jahrestag der Ermordung von Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez zu hindern. Die drei kurdischen Revolutionärinnen waren am 9. Januar 2013 von einem Attentäter des türkischen Geheimdienstes in der französischen Hauptstadt Paris ermordet worden. Am morgigen Samstag finden anlässlich ihres zehnten Todestages weltweit Gedenkveranstaltungen und Demonstrationen statt.