Tarsus: Hungerstreikenden Zitronen, Salz und Zucker verweigert

Die Gefängnisverwaltung in Tarsus verweigert Hungerstreikenden Zitronen, Salz und Zucker.

Der Hungerstreik für die Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan und gegen die zusätzlichen Beschränkungen und Menschenrechtsverletzungen, denen politische Gefangene seit Beginn der Covid-19-Pandemie ausgesetzt sind, dauert bereits 32 Tage an. Seit dem 27. November lösen sich Gefangenengruppen in Fünftagesabständen im Hungerstreik ab. Falls die Isolation nicht aufgehoben wird und sich die Bedingungen in den Gefängnissen nicht verbessern, drohen die Gefangenen mit einem Hungerstreik ohne Ablösung. Der Staat setzt auf Repression. So wurden hungerstreikenden Gefangenen jegliche Medien entzogen.

Aus Tarsus berichtet der Gefangene Vedat Bektaş gegenüber seiner Familie am Telefon, dass die Gefängnisverwaltung den Hungerstreikenden willkürlich die Versorgung mit Zitronen, Zucker und Salz verweigere. Diese Stoffe sind wichtig, damit ein Hungerstreik mit möglichst geringen bleibenden Schäden überstanden werden kann. Bektaş erklärt über die Situation in den Gefängnissen: „Unser Freund Murat Karaaslan ist krank und befindet sich in Quarantäne. Da er das Wasser aus dem Hahn nicht trinken kann, bat er die Wächter um Wasser aus der Kantine. Das wird ihm aber von der Gefängnisverwaltung verweigert. In der Quarantäne werden die politischen Gefangenen provoziert, wir werden diskriminiert. Mit dem Hungerstreik wurde das Verhalten der Gefängnisverwaltung noch schlimmer.“

Der am 27. November von PKK- und PAJK-Gefangenen begonnene Hungerstreik gegen die verschärfte Isolationshaft auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali und die offensichtliche Absicht des türkischen Staats, die politischen Gefangenen physisch und psychisch zu vernichten, wird inzwischen den 32. Tag in Folge fortgesetzt. Wie viele Inhaftierte sich an dem Widerstand beteiligen, ist vor dem Hintergrund der eingeschränkten Kontakte derzeit nicht bekannt.