Spendenaktion für Erdbebenopfer in Heilbronn

Das Kurdische Gesellschaftszentrum Heilbronn sammelt Geld für die Erdbebenopfer im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Auf dem Kiliansplatz verkauft der Verein dafür kurdische Spezialitäten.

Das Kurdische Gesellschaftszentrum Heilbronn sammelt Geld für die Erdbebenopfer im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Auf dem zentralen Kiliansplatz in der Heilbronner Innenstadt verkauft der Verein dafür kurdische Spezialitäten und warme Getränke. Der Erlös wird auf das Vereinskonto eingezahlt und dann an Heyva Sor a Kurdistanê e.V. weitergereicht. Die Rothalbmondorganisation leistet sowohl in Nordkurdistan (Südosttürkei) als auch in Westkurdistan (Nordsyrien) Nothilfe für Betroffene des Erdbebens.

Der Stand wurde bereits am Donnerstag von den Mitgliedern des Gesellschaftszentrums aufgebaut und ist von 11 bis 17 Uhr besetzt. Vorerst soll er noch bis zum Samstag bleiben, wie eine Sprecherin auf Anfrage erklärte. An der Aktion sind vor allem Aktivistinnen und Unterstützerinnen solidarischer Gruppen beteiligt. „Wer spenden möchte, kann an den Stand kommen. Wir informieren auch über direkte Spendenmöglichkeiten“, hieß es.

In den Morgenstunden hat am Montag ein Erdbeben mit einer Stärke von 7,7 bis 7,8 mit Epizentrum in Gurgum (tr. Maraş) das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert. Besonders stark betroffen sind auch die Provinzen Semsûr (Adıyaman), Meletî (Malatya) und Hatay. Am Mittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,5 in derselben Region.

Seither wurden fast 23.000 Todesopfer in beiden Ländern gezählt, wobei die Türkei mehr als 19.300 und Syrien mehr als 3.300 Tote nennt. Es wird befürchtet, dass die Zahlen weiter steigen. Der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad zufolge ereigneten sich inzwischen mehr als tausend Nachbeben. Noch immer werden Überlebende aus den Trümmern gerettet - doch die Hoffnung schwindet zunehmend.

Zudem beklagen Betroffene in vielen Orten auch mehr als vier Tage nach der Katastrophe fehlende oder nur schleppende Hilfe bei der Bergung von Verschütteten. Besonders in den kurdisch sowie arabisch und alevitisch geprägten Provinzen ist der Staat weiterhin abwesend. In Syrien blockieren die türkische Besatzungsmacht und das Damaszener Regime Hilfslieferungen der Autonomieverwaltung an die vom Erdbeben betroffene Bevölkerung.