Solidaritätsaktionen zum Hungerstreik in mehreren Städten

Auch gestern fanden wieder in mehreren Städten Solidaritätsaktionen zum Hungerstreik statt. Mit Kundgebungen, Demonstrationen und Briefaktionen wurde auf die zugespitzte Situation im Hungerstreik aufmerksam gemacht

Dem Hungerstreik, den die kurdische Politiker Leyla Güven am 7. November 2018 für die Beendigung der Isolation von Abdullah Öcalan begonnen hat, schließen sich weiter immer mehr Menschen an. In den Gefängnissen der Türkei befinden sich nunmehr über 290 Gefangene im unbefristeten Hungerstreik. Der Gesundheitszustand vieler Aktivist*innen ist mehr als kritisch zu bezeichnen, Leyla Güven ist heute seit 91 Tagen im Hungerstreik, in der französischen Stadt Straßburg befinden sich drei der 14 Aktivist*innen unter besonderer medizinischer Beobachtung und auch in Wales, Toronto oder Hewlêr spitzt sich der Gesundheitszustand immer weiter zu.

Aus diesem Grund gingen gestern in mehreren Städten erneut die Menschen auf die Straße, um die Öffentlichkeit über die Forderungen und die Situation der Hungerstreikenden zu informieren sowie ihre Solidarität zu zeigen und ihren legitimen Forderungen Druck zu verleihen.

Mahnwache in Stuttgart 


Nach der besorgniserregenden Nachricht aus Straßburg, dass sich der Gesundheitszustand der Hungerstreikenden rapide verschlechtert hat, haben sich spontan über 100 Aktivist*innen  am Stuttgarter Schlossplatz versammelt, um den Willen Leyla Güvens und den zahlreichen kämpfenden Genoss*innen, die ihr folgen, an die Öffentlichkeit zu tragen. 

Demonstration in Bremen

In Bremen startete eine Demonstration am Hauptbahnhof durch die Innenstadt, um die Öffentlichkeit und die Medien auf den Hungerstreik und die Forderungen der Hungerstreikenden aufmerksam zu machen: „Ein tödlicher Ausgangs des Hungerstreiks wird fatale Folge mit sich bringen. Wir appellieren daher an die gesamte deutsche Öffentlichkeit und an die deutschen Medien, sich dem dringlichen Thema der Hungerstreiks und einer friedlichen Lösung der kurdischen Frage stärker anzunehmen. Denn Schweigen und Desinteresse kann und wird in diesem Fall tödlich sein! Die kurdische Gesellschaft hält der gesamten Weltöffentlichkeit mit ihrem historischen Widerstand einen Spiegel vor. Wer heute schweigt, stimmt zu!“

Kundgebung in Hamburg

In Hamburg kamen Frauen des Frauenrats Rojbîn zusammen und unterstrichen die berechtigten Forderungen der Hungerstreikenden. Sie protestieren gegen das Schweigen der Medien und der Politik mit einem Transparent: Isolation ist ein Verbrechen. Die Welt spielt die drei Affen! Freiheit für Öcalan. Mit Trillerpfeifen und Parolen trugen sie ihre Forderungen an die Öffentlichkeit.

Briefaktion der JXK

Die kurdischen studierenden Frauen der JXK ( Jinên Xwendekar ên Kurdistan) verteilten in den Städten Frankfurt, Mainz und Stuttgart Flugblätter, um auf den Hungerstreik der kurdischen Aktivist*innen aufmerksam zu machen. Außerdem verteilten sie Briefe mit Informationsmaterial und Flyer über den Hungerstreik in Studentenwohnheimen der jeweiligen Städte in denen sie zur Solidarität aufrufen und fordern: Brecht die Isolationshaft des Vordenkers Abdullah Öcalan! Solidarisiert euch mit Leyla Güven und den weiteren Hungerstreikenden!