Solidarität mit Rojava in Freiburg

Etwa 600 Menschen sind in Freiburg gegen den Angriffskrieg auf Nordsyrien auf die Straße gegangen.

Am Freitagabend sind 600 Menschen in Freiburg gegen die völkerrechtswidrige Invasion der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Hilfstruppen in der Demokratischen Föderation Nord- und Ostsyrien auf die Straße gegangen.

Mit Parolen wie „Deutsche Panzer raus aus Kurdistan“, „Wer sind wir? Kurden! Was wollen wir? Frieden!“ machte sich der bunte Demonstrationszug auf den Weg durch die Straßen. Auffällig war auch der sehr große Anteil nichtkurdischer Demonstrant*innen. Eine von ihnen erklärte auf die Frage, warum sie mit demonstriere: „Es ist eine große Schweinerei, was da auf der Weltbühne an Verbrechen durchgeführt wird. Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) wurden zunächst benutzt um den IS zu schlagen, und dann durch die Trump-Administration schändlich verraten. Mehrere Tausend haben ihr Leben im Kampf gegen den IS verloren – all das ist jetzt wertlos. Dabei war es das Ziel der Selbstverwaltung, im Mittleren Osten ein friedliches und demokratisches Projekt zu verwirklichen. Mich hat insbesondere der Kampf der Frauen für ihre Befreiung aus einer lange tradierten Unterdrückung in diesem Projekt Rojava fasziniert. Wenn ich mir vorstelle, dass die Türkei ihren Plan umsetzt und dort ihre islamistischen Truppen so wie schon in Efrîn ansiedelt, wenn die Frauen gezwungen werden, in Vollverschleierung herumzulaufen und die Scharia gilt, wird mir gruselig bang. Alles Erreichte könnte mit einem Schlag zerstört sein.“

Die Veranstalter wiesen in einem Redebeitrag darauf hin, dass, wie auch in vielen größeren Städten Deutschlands, am Samstag eine große Demonstration gegen diesen Krieg in Freiburg stattfinden wird. Ihren Angaben zufolge wird auch nächste Woche mit einigen Protestaktionen gegen diesen völkerrechtswidrigen Überfall zu rechnen sein – bis ein wirklicher Frieden erreicht wird. Zum Ergebnis der Verhandlungen der Türkei und der USA und der dort beschlossenen Waffenruhe verwiesen sie auf die Einschätzung des Mittelost-Experten und Journalisten Ferda Çetin: „Das Abkommen ist nichts anderes als die Legitimierung der Besatzung von Rojava durch die Türkei und ihre IS-Milizen. Es gibt keinen einzigen Punkt, in dem die Türkei aufgefordert wird, die Besatzung der Region zu beenden.“