Antikriegsaktionen in Nürnberg
In Nürnberg ist den ganzen Tag über mit verschiedenen Aktionen gegen den türkischen Angriffskrieg in Nordsyrien protestiert und Solidarität mit Rojava bekundet worden.
In Nürnberg ist den ganzen Tag über mit verschiedenen Aktionen gegen den türkischen Angriffskrieg in Nordsyrien protestiert und Solidarität mit Rojava bekundet worden.
Am Tag 10 des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs der Türkei gegen Nordsyrien haben verschiedene Gruppen in Nürnberg Anti-Kriegs-Aktionen durchgeführt.
Erde ist zum Leben da, stoppt den Krieg in Rojava!
Schon mittags rief die Bewegung „Fridays for Future" zu einer Demonstration auf mit den Themen: „Wut aufs Klimapaket“ und „Solidarisierung mit Rojava“. Viele Hundert junge Menschen stimmten laut ein in die Parole „Erde ist zum Leben da, stoppt den Krieg in Rojava!" Der Demonstrationszug führte an der SPD-Zentrale vorbei, wo Aktivist*innen ein Banner auf dem Dach befestigten mit der Aufforderung: „Stoppt Waffenlieferungen weltweit und in die Türkei“. In der Rede eines Vertreters des lokalen „Bündnis für Frieden in Kurdistan“ wurde betont, dass die Anti-Kriegsbewegung und die ökologische Bewegung gemeinsam handeln müssen. Kämpfe zu verbinden sei das Gebot der Stunde. „Fridays for Future“ wies darauf hin, dass „auf Vertreter von Regierungen und Unternehmen in Fragen von Klimaschutz und Frieden kein Verlass ist. Das sehen wir am Klimapaket der Bundesregierung und an der Befürwortung von Waffenexporten in Kriegsgebiete. Selbst in der Zeit des Angriffs auf Efrîn gingen die Exporte deutscher Waffen weiter in die Höhe.“
Schalter von Turkish Airlines blockiert
Aus Protest gegen den Angriffskrieg der Türkei in Nordsyrien wurde von ca. 30 Aktivist*innen der Kampage Riseup4Rojava heute im Albrecht-Dürer-Flughafen Nürnberg der Schalter von Turkish Airlines blockiert. Zu sehen war ein riesiges Transparent mit der Aufschrift „Save Rojava - Boycott Turkey“. Die Aktivistin Elsa Flint erläuterte: „Wir fordern den sofortigen Rückzug der türkischen Truppen aus Nordsyrien. In den letzten Jahren haben Kurd*innen in Rojava eine Selbstverwaltung aufgebaut. Grundpfeiler sind Basisdemokratie, die Gleichberechtigung von Frauen und die Zusammenarbeit aller Ethnien. Diese Errungenschaften werden momentan von der Türkei angegriffen. Auch das gestern verhandelte Abkommen zwischen den USA und der Türkei über einen ‚Waffenstillstand‘ ohne Einbeziehung der Vertretung von Nordsyrien/Rojava ist nur eine Legitimierung der Besatzung und dient dazu, die wachsende Solidarität mit Rojava gegen die türkische Invasion auszuhebeln."
Die Protestierenden forderten darüber hinaus den sofortigen Stopp aller Waffenlieferungen und weitreichende Wirtschaftssanktionen. In der Pressemitteilung hieß es: „In Nordsyrien sind bereits jetzt über 200.000 Menschen wieder auf der Flucht. Jeden Tag werden neue Angriffe auch auf die Zivilbevölkerung bekannt. Selbst Amnesty International spricht von erdrückenden Beweisen für Kriegsverbrechen wie Massenhinrichtungen und tödliche Angriffe auf Zivilisten durch den türkischen Staat und seine Milizen in Nordsyrien.“
Nach einer Intervention von Ordnungskräften bewegten sich die Aktivist*innen mit Sprechchören durch den Flughafen und kündigten an, ihre Aktionen angesichts der dramatischen Situation in Rojava fortzusetzen.
Kundgebung vor dem türkischen Generalkonsulat
Am Abend folgten noch Menschen dem Aufruf des „Bündnis für Frieden in Kurdistan“ und versammelten sich vor dem türkischen Konsulat. Lautstark skandierten sie Parolen wie „Terrorist Erdoğan“, „Yeke yeke yeke, Rojava yeke“ oder „Bijî berxwedane YPG“.