Sitzstreik im Polizeikessel

Ein Sitzstreik zum Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans konnte in Adana nur im Polizeikessel abgehalten werden.

Täglich gehen die Angehörigen politischer Gefangener in der Türkei und Nordkurdistan auf die Straße, um auf den Hungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan aufmerksam zu machen. Immer wieder werden die Aktionen von Gefangenenangehörigen gewaltsam von der Polizei aufgelöst, die meist älteren Frauen sind massiver Repression ausgesetzt.

In der türkischen Provinz Adana konnte heute ein Sitzstreik in der gleichnamigen Provinzhauptstadt nur im Polizeikessel abgehalten werden. Die Angehörigen trafen für das Sit-In im Ismet-Inönü-Park zusammen.

Unterstützt wurden sie von der HDP-Abgeordneten Tülay Hatimoğulları und zahlreichen Kommunalpolitiker*innen und Aktivist*innen aus dem demokratischen Spektrum. Die Polizei nahm die Gruppe jedoch in den Kessel und unterzog alle Personen einer GBT-Abfrage ihrer staatlich gespeicherten Daten.

„Die Gefangenen werden unterdrückt und isoliert“

Latife Aydın, Mutter eines hungerstreikenden Gefangenen, gelang es, trotz heftigen Behinderungsversuchen durch die Polizei eine kurze Rede zu halten. Darin erklärte sie: „Die Abdullah Öcalan auferlegte Isolation betrifft alle Völker. Unsere Gefangenen werden unterdrückt und sie werden gefoltert. Sie sind jeder Art von Herabwürdigung ausgesetzt. Darunter leiden wir Mütter besonders. Alle politischen Gefangenen gehören zu uns. Sie sind unsere Kinder und sie sind die Kinder dieses Volkes. Die Isolation Öcalans muss endlich aufhören. Dafür werden wir jeden Tag auf die Straße gehen und Frieden fordern. Es lebe der Widerstand in den Gefängnissen. Wir wollen Frieden, Frieden, Frieden“.