Menschenkette in Istanbul angegriffen

Eine im Istanbuler Stadtteil Eminönü gebildete Menschenkette gegen die Isolation ist von der Polizei angegriffen worden. Mehrere Personen, darunter unsere Korrespondentin Zeynep Kuray, wurden festgenommen.

Wie in vielen anderen Regionen des Landes gehen auch in der Metropole Istanbul fast täglich Menschen auf die Straßen, um ihre Solidarität mit den politischen Gefangenen zum Ausdruck zu bringen, die seit Monaten im Hungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Vordenkes Abdullah Öcalan sind.

Eine weitere Solidaritätsaktion hat heute im Stadtteil Eminönü stattgefunden. Die Menge versammelte sich vor dem Ägyptischen Basar (Mısır Çarşısı) und bildete eine Menschenkette. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer riefen Parolen wie „Isolation aufheben, Leyla leben lassen“ sowie „Es lebe unser Widerstand“ und forderten die Regierung auf, aktiv gegen die Isolation zu werden, da sich mittlerweile 30 der rund 7000 hungerstreikenden Gefangenen im Todesfasten befinden. Nach einem Marsch durch den Basar ist die Menschenkette von der Polizei angegriffen worden. Sieben Personen, darunter die Journalistin Zeynep Kuray, wurden festgenommen.

Wie vor Ort berichtet wird, befinden sich die Betroffenen in der Wache Sirkeciler in Polizeigewahrsam.