Save the Date: AZADÎ lädt zur NRW-Regionaltagung

Am 18. Dezember findet in Köln eine Regionaltagung gegen die Kriminalisierung von Kurdinnen und Kurden in Nordrhein-Westfalen statt. Die Veranstalter:innen laden zur Teilnahme ein.

Am kommenden Wochenende findet in Köln eine Regionaltagung gegen die Kriminalisierung von Kurdinnen und Kurden in Nordrhein-Westfalen statt. Monika Morres vom Rechtshilfefonds AZADÎ e.V., Mahmut Ṣakar vom Verein für Demokratie und Internationales Recht (MAF-DAD e.V.) und Yilmaz Gültekin von der Föderation der freiheitlichen Gesellschaft Mesopotamiens in NRW (FED-MED e.V.) laden zu der Veranstaltung am 18. Dezember 2022 in der Alten Feuerwache (Großes Forum, Melchiorstr. 3) ein. Die Tagung beginnt um zehn Uhr.

29 Jahre systematische Repression

In der Einladung der drei Vereine heißt es: „Inzwischen sind 29 Jahre vergangen, dass die damalige Bundesregierung im November 1993 das Betätigungsverbot der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) erlassen hat. Seitdem sehen sich politisch aktive Kurdinnen und Kurden einer systematischen Repressions- und Kriminalisierungspolitik ausgesetzt, die auf unterschiedlichen Ebenen praktiziert wird. Diese Politik, seit den 1980er Jahren kontinuierlich von allen Bundes- und Landesregierungen bis heute angewendet, hat im Leben vieler kurdischer Familien tiefe Wunden hinterlassen und sich auf nachfolgende Generationen übertragen. Die Verbote führen nicht nur dazu, die Grundrechte der kurdischen Gemeinschaft massiv einzuschränken, sondern verhindern auch eine Lösung der sog. kurdischen Frage, die maßgeblich von der Haltung des türkischen AKP/MHP-Regimes abhängt. Und davon, dass die politisch Verantwortlichen ihre Position zum NATO-Partner Türkei fundamental verändern. Gefragt ist allerdings auch die Zivilgesellschaft, die konsequent und kontinuierlich ein Ende der Verbotspolitik einfordert.“

Die Betroffenen kommen zu Wort

Seit 2019 veranstaltet AZADÎ gemeinsam mit dem deutsch-kurdischen Verein MAF DAD e.V. und kurdischen Verbänden regionale Tagungen, um auf die Probleme aufmerksam zu machen, mit denen Kurd:innen, ihre Vereine und Institutionen vor Ort konfrontiert sind. So wurden bisher Regionaltagungen in Bayern, Niedersachsen und Bremen durchgeführt. Die Veranstaltungsserie wurde durch die Pandemie gestoppt. Die Vereine hoffen nun, die NRW-Tagung wie geplant durchführen zu können. Mit ihr sollen die Anfänge der bundesdeutschen Kriminalisierungspolitik beleuchtet werden und die ihr zugrundeliegenden machtpolitischen Interessen, aber insbesondere sollen diejenigen zu Wort kommen, die konkret von den Folgen der Repression betroffen waren oder sind.

Die Einladung richtet sich an alle Interessierten, im Falle einer Teilnahme wird vorab um kurze Mitteilung an Azadî ([email protected]) gebeten.