Berlin: Rüstungsbetrieb Pierburg blockiert - UPDATE
Aktivist*innen blockieren Pierburg, eine Tochtergesellschaft von Rheinmetall in Berlin–Wedding, und fordern den sofortigen Stopp der Rüstungsexporte an die Türkei.
Aktivist*innen blockieren Pierburg, eine Tochtergesellschaft von Rheinmetall in Berlin–Wedding, und fordern den sofortigen Stopp der Rüstungsexporte an die Türkei.
20 Aktivist*innen haben heute Morgen Pierburg, eine Tochtergesellschaft des Rüstungsriesen Rheinmetall, in Berlin–Wedding blockiert und als Teil der deutschen Rüstungsindustrie markiert. Sie fordern von der deutschen Bundesregierung den sofortigen Stopp der Rüstungsexporte an die Türkei.
20 Freund*innen der kurdischen Frauenbewegung haben heute morgen Pierburg gestört und als Teil der deutschen Rüstungsindustrie makiert!#WomenDefendRojava#riseup4rojava pic.twitter.com/Us9h2ROVdW
— CENÎ - Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V. (@ceni_v) October 21, 2019
Gegenüber ANF erklärte die Gruppe:
Heute früh blockierten ca. 20 FLTI* - Personen den Zugang zur Pierburg – Fabrik in Berlin–Wedding. Pierburg ist eine Tochterfirma des Rüstungsunternehmens Rheinmetall und steht somit in direkter Verbindung zum größten deutschen Rüstungskonzern und Waffenexporteur Rheinmetall, welcher Munitionsfabriken in aller Welt baut und deutsche High-Technology zur Abschottung der europäischen Außengrenzen herstellt.
Der Konzern steht auch in der Kritik wegen seines schmutzigen Waffenhandels mit der Türkei. Mit Panzern, für die Rheinmetall die Kanonenrohre lieferte, griff die Türkei 2018 den syrisch-kurdischen Kanton Efrîn an. Aktuell greift der türkische Staat mit einem völkerrechtswidrigem Angriffskrieg Nordostsyrien an und droht das emanzipatorische Projekt Rojava komplett zu zerschlagen. Die Mittel dafür hat er auch deutschen Rüstungsunternehmen zu verdanken.
Seit sieben Jahren wird in Nordostsyrien ein Gesellschaftsmodell unter basisdemokratischen, ökologischen und geschlechter-gleichberechtigten Prinzipien aufgebaut und verteidigt. Dabei spielt die Befreiung der Frau eine zentrale Rolle. Die Frauen in der Demokratischen Föderation Nord- und Ostsyrien haben in einer von dauerhaftem Krieg betroffenen Region ihre eigenen Wege gefunden sich den Interessen des kapitalistischen Patriarchats zu widersetzen. Sie bauen seit vielen Jahren ihre eigenen Strukturen auf und verbinden sich darin mit Menschen und Bewegungen aus aller Welt.
Mit dieser Störaktion gegen Pierburg als Teil der Kampagne #WomenDefendRojava solidarisieren wir uns mit kämpfenden Frauen* weltweit und stellen uns kämpferisch gegen Ausbeutung und Krieg.
Die Frauenrevolution in Nordostsyrien zu verteidigen heißt ein freies Leben für uns alle zu verteidigen und zu erkämpfen – im Mittleren Osten und überall.