Rojava-Revolutionsfeier im Hambacher Wald

Green Resistance from Hambi to Rojava ‒ Zum achten Jahrestag der Revolution in Rojava hat ein internationalistisches Fest im Hambacher Wald stattgefunden.

Aktivist*innen hatten zum achten Jahrestag der Revolution in Rojava zu Musik, Essen, Lagerfeuer und Waldspaziergang in den Hambacher Wald eingeladen, um gemeinsam die Revolution zu feiern.

Eröffnet wurde der Tag mit einer Willkommensrede, welche die Gäste am Waldeingang in die Gründungsgeschichten der Revolution in Rojava und auch der Waldbesetzung einführte. In der Rede wurde die Bedeutsamkeit hervorgehoben, die eine kleine organisierte Gruppe von Menschen haben kann. So kann dabei mit viel Liebe, Hoffnung und Überzeugung eine Waldbesetzung und sogar eine ganze Revolution entstehen.

So wurde auch an das Jahr 1973 erinnert, an die Geburtsstunde der PKK, die sich als Kleingruppe mutiger Student*innen um Abdullah Öcalan herum gründete und sich dann zu einer Kraft formierte, die es vermochte, eine ganze Gesellschaft zu verändern. Die Feierlichkeit wurde vor allem denen gewidmet, die ihre Kraft, Liebe und Hoffnung, die ihr Leben gaben, um den Weg für eine befreite Gesellschaft zu ebnen. Zudem wurde dazu appelliert, Rojava als revolutionären Ort der Inspiration und Hoffnung unserer Zeit anzuerkennen, für den alle Verantwortung übernehmen müssen. So wurde die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Selbstorganisierung und Selbstverteidigung gegen den patriarchalen Kapitalismus hervorgehoben. Dabei wurde ganz deutlich, dass alle feministischen, ökologischen, antikolonialen, antikapitalistischen Kämpfe Teil eines großen Kampfes sind. „Sie sind Teil des Kampfes für ein befreites Leben und eine befreite Gesellschaft, für eine Welt, in der viele Welten Platz haben“, so eine Aktivistin.

Es folgte ein Waldspaziergang, der die Gäste dazu einlud, den Widerstand vor Ort besser kennenzulernen. Zudem wurde das Ausmaß der ökologischen Zerstörung und das Versagen der Politik sichtbar gemacht. Dabei wurde sehr deutlich, dass Orte des Widerstands wie die Revolution in Rojava und der Hambacher Wald auch immer kontinuierliche Orte des Widerstandes und der Selbstverteidigung sind und bleiben werden.

Der 19. Juli im Hambacher Wald war ein Tag geprägt von tiefer Verbundenheit. So waren unter den Waldbesucher*innen zwei Mütter, die Redebeiträge hielten und den Aktivist*innen und Menschen vor Ort viel Moral und Hoffnung gaben. Die Mutter von Steffen Meyn sprach über ihren Sohn, der im Kampf um das Bestehen des Hambacher Waldes während der Räumung sein Leben verlor. Sie sprach von seiner Liebe zur Gesellschaft und von seinem Kampf um Menschlichkeit. Eine andere Mutter erzählte von ihrem Kind, das aktuell in Rojava ist und die Revolution vor Ort verteidigt. Auch sie sprach sehr selbstbewusst und berührend von ihrem Kind und seinem Kampf für die Menschlichkeit.

Im Anschluss wurde die Audio-Grußbotschaft einer Internationalistin aus Rojava abgespielt, welche alle Anwesenden sehr beeindruckte. Abgerundet wurde das Festprogramm dann gegen Abend mit einem Konzert eines kurdischen Musikers, dessen Klänge durch den von der Abendsonne durchfluteten Wald tönten. Der Polizeihelikopter, der während des Festes über den Baumwipfeln kreiste, konnte der bedeutsamen Atmosphäre an diesem Tag nichts anhaben.