Rheinmetall Entwaffnen lädt zur Aktionskonferenz nach Kassel

Ende März sollen auf einem öffentlichen Treffen von Aktivist:innen in der nordhessischen Stadt Kassel Pläne geschmiedet werden, wie bei Protesten diesen Sommer die Produktion in den örtlichen Panzerfabriken gestört werden kann.

Das Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“ kündigt für den 26. März eine eintägige Aktionskonferenz in der Rüstungsstadt Kassel an. Auf dem Treffen sollen erste Pläne für nachhaltige Proteste gegen die örtliche Rüstungsindustrie „ausgetüffelt“ werden, wie das Bündnis in einem Kommuniqué auf seiner Webseite schreibt.

Mit inhaltlichen Diskussionen und Workshops sowie praxisorientierten Arbeitsgruppen soll die Aktionskonferenz einen Ort bieten, an dem sich verschiedene politische Spektren über aktuelle Fragen austauschen. Ausdrücklich eingeladen sind Klimaaktivist:innen, Feminist:innen, Antirassist:innen, Antifaschist:innen und Künstler:innen aus der Bewegung und von NGOs. „Unsere Aktionen werden so vielfältig und entschlossen sein wie die Bewegungen, aus denen wir kommen“, schreibt Rheinmetall Entwaffnen in der Einladung zur Konferenz.

Kassel ist seit über 100 Jahren eine zentral gelegene Rüstungsstadt in Deutschland. Hier wurden Waffen für die deutsche Kriegsführung produziert und während des Faschismus auch Zwangsarbeiter:innen beschäftigt. Heute produzieren Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) vor Ort Panzer für weltweite Militäreinsätze. So sind, wie Rheinmetall Entwaffnen betont, „beispielsweise die Leopard-2-Panzer, mit denen das türkische Regime unsere Freund:innen der kurdischen Freiheitsbewegung überfällt“ in Kassel gebaut worden.

Aus diesem Grund gab es bereits im Jahr 2020 eine eintägige Aktion von Rheinmetall Entwaffnen in der nordhessischen Rüstungsstadt. Mehrere Hundert Aktivist:innen blockierten damals die Zufahrten zu KMW. Es war eine Aktion mit großer Beteiligung, obwohl sie unter Pandemiebedingungen stattfinden musste.

Um Angriffskriege zu stoppen, müssen wir hier die Rüstungsindustrie angreifen

An den Kasseler Protesten 2020 möchte das Bündnis anknüpfen. Es plant in den Tagen um den Antikriegstag 1. September vielfältige Aktivitäten in der Stadt, um für internationale Aufmerksamkeit und städtischen Aufruhr zu sorgen. Rheinmetall Entwaffnen findet deutliche und klare Worte: „Um Angriffskriege zu stoppen, müssen wir hier die Rüstungsindustrie angreifen.“ Wie das genau aussehen kann, mit welchen Aktivitäten die Stadtbevölkerung adressiert und mit welchen Widerstandsformen die aktivistischen Teile der radikalen Linken mobilisiert werden können, soll ausführlich auf der Aktionskonferenz am 26. März in Kassel besprochen werden.