„Rheinmetall bewaffeln”-Blockade in Unterlüß
In Unterlüß haben Aktivist*innen den Produktionsstandort „Waffe und Munition“ der Firma Rheinmetall blockiert.
In Unterlüß haben Aktivist*innen den Produktionsstandort „Waffe und Munition“ der Firma Rheinmetall blockiert.
Antikriegsaktivist*innen haben im norddeutschen Unterlüß den Produktionsstandort „Waffe und Munition“ der Firma Rheinmetall blockiert. Die Beteiligten erklären: „Wir sehen uns gezwungen, den Protest gegen Krieg und Vertrieb von totbringenden Kriegsmaschinen auf die (Zufahrts-)Straßen zu tragen: War starts here – Let’s stop it here!“
Rheinmetall ist einer der größten Waffen- und Kriegsgerät-Fabrikanten der Welt und Deutschlands größter Waffenexporteur. Durch dieses Geschäftsmodell wird Rheinmetall zum Profiteur von Krieg, Grenzabschottung und Flucht. Das Bündnis „Rheinmetall entwaffen“ versteht Rheinmetall als einen der Hauptverantwortlichen für Flucht, Vertreibung und die gegenwärtige Situation im Jemen und dem drohenden Einmarsch der Armee der faschistischen Regierung der Türkei in selbstverwaltete kurdische Gebiete Nord- und Ostsyriens.
Durch den Export von Waffen und Logistik, welche für diese Vorgänge essenziell notwendig sind, macht sich der Wirtschaftsstandort Deutschland, Rheinmetall sowie die deutsche Regierung zum Handlanger autoritärer Staaten. Unter dem Deckmantel der Friedenssicherung werden hochmoderne Waffensysteme zur „humaneren“ Vernichtung „des Gegners“ auf verschiedene Seiten eines Konfliktes geliefert. Erschwerende Ausfuhrbedingungen in Deutschland werden durch Verlagerung der Produktionsstandorte in andere Staaten umgangen, wo es einfacher und unbürokratischer ist Munition und Waffensysteme an Konfliktparteien zu liefern. Anzuführen sind beispielsweise die Standorte Sardinien und Südafrika.
Eine an der Blockade des Unterlüßer Produktionsstandorts der Firma Rheinmetall beteiligte Aktivistin der Aktionsgruppe erklärte: „Wenn wir nach Lösungen für Krisen, Flucht und Vertreibung suchen, ist es unverantwortlich, die Rolle deutscher Rüstungsexporteure als deren Verursachende nicht einzubeziehen. Um Lösungen zu ermöglichen, gehört diese absurde Logik von Militarisierung und Aufrüstung überwunden und aktiv bekämpft. Wir müssen Krieg dort stoppen, wo er beginnt. Fangen wir vor der Tür verbrecherischer Unternehmen an: Rheinmetall zu Waffeleisen! Zu den Waffeln, Genoss*innen!”
In einer Stellungnahme zeigte sich die Aktionsgruppe solidarisch mit feministischen Kämpfen weltweit und erklärt ihre Solidarität dem antimilitaristischen Camp, das unweit der Aktion in Unterlüß stattfindet. „Wir möchten hinzufügen, dass die an dieser Aktion beteiligten Personen nicht Teil des Bündnisses ‚Rheinmetall entwaffnen‘ sind und die Aktion nicht offiziell in die Blockadeaktionen des Bündnisses eingebettet ist. Wir wünschen für den am morgigen Freitag angekündigten Aktionstag erfolgreiche Blockaden und freuen uns auf weitere Aktionen.“