Kritische Aktionäre besuchen Rheinmetall-Vorstandsvorsitzenden

Etwa 80 Aktionär*innen haben heute in einer Pressekonferenz vor dem Wohnsitz des Rheinmetall-Vorstandsvorsitzenden Armin Papperger in Hermannsburg Proteste bei der Hauptversammlung des Unternehmens im kommenden Jahr angekündigt.

Etwa 80 Aktionär*innen haben heute in einer Pressekonferenz vor dem Wohnsitz des Rheinmetall-Vorstandsvorsitzenden Armin Papperger in Hermannsburg (Niedersachsen) eine Protestaktion für die Hauptversammlung des Unternehmens im kommenden Jahr angekündigt.

Bereits Ende Mai diesen Jahres hatten sie im Hotel Maritim in Berlin-Mitte die Hauptversammlung des Rheinmetall-Konzerns lautstark für fast eine Stunde unterbrochen. In ihrem Statement betonten die kritischen Aktionär*innen, Rheinmetall trage eine Mitverantwortung für die Kriegsverbrechen der unter saudisch-arabischer Führung agierenden Kriegskoalition. Mit Bomben aus der Produktion der hundertprozentigen Rheinmetall-Tochter RWM Italia Spa wurde laut Recherchen des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) ein Wohnhaus im Jemen bombardiert. Die Bombardierung forderte zivile Opfer. Auch bei der laut des wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages völkerrechtswidrigen Invasion der türkischen Armee im nordsyrischen Kanton Efrîn im Jahre 2018 kam es zum Einsatz von deutschen Leopard-2-Panzern. Komponenten des Panzers werden von Rheinmetall gefertigt.

Konzern trägt Mitverantwortung für Kriegsverbrechen

Die kritischen Aktionär*innen betonten die Mitverantwortung des Konzerns und des Vorstandvorsitzenden Armin Papperger an diesen Kriegsverbrechen. „Wenn Kriegsverbrecher wie Armin Papperger nicht öffentlich angeklagt werden, dann müssen wir sie und ihre schmutzigen Geschäfte in die Öffentlichkeit zerren“, so Jens Friedrich vom Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“. Weiter betonte er, dass Waffenexporte an die Regime der Türkei, Saudi-Arabiens, Ägyptens und der Vereinigten Arabischen Emirate verboten und geächtet werden müssten.

Produktionsblockade am 6. September

Die antimilitaristischen Aktionär*innen erklärten sich darüber hinaus solidarisch mit der am 6. September angekündigten Blockade der Rheinmetall-Produktionsstätte in Unterlüß. In dem Aktionsaufruf wurde angekündigt, die Produktion der Rheinmetall-Fabrik lahm zu legen.

Der Besuch fand im Rahmen des Antikriegscamps unter dem Motto „Rheinmetall Entwaffnen“ statt.