„Rheinmetall Entwaffnen“-Camp hat begonnen

Am Weltfriedenstag begann das „Rheinmetall Entwaffnen“-Camp in Unterlüß mit einem Austausch über friedliche Konfliktlösungen und das Engagement gegen Krieg und Kriegsproduktion.

Das „Rheinmetall Entwaffnen“-Camp im norddeutschen Unterlüß begann am gestrigen Antikriegstag, dem 80. Jahrestag des Angriffes von Deutschland auf Polen – dem Beginn des 2. Weltkriegs. Mit einem Austausch bei Kaffee und Kuchen teilten Anwohnende und aus dem gesamten Bundesgebiet und dem europäischen Ausland angereiste Friedensbewegte ihre persönlichen Beweggründe, um sich für friedliche Arten der Konfliklösung und gegen Krieg und Rüstung zu engagieren.

Die Antworten waren dabei so vielfältig wie das Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“, das sich zu Bildung, Vernetzung und für Aktionen zusammengefunden hat.

Beteiligte analysierten, dass eine Armee auch zu angeblichen Friedenszeiten tötet. Wie auch beispielsweise durch nicht anerkannte Kriegsdienstverweigerer, die ihre Enthaltung vom Krieg nur durch Selbsttötung durchzusetzen wussten.

Die Kriegsführung wandelt sich auch dahingehend, dass nicht mehr nur Staaten sich bekämpfen, sondern viele Stellvertreterkriege stattfinden, in denen es kaum Gewinner gibt. Deutschland befeuert diese Kriege dadurch, dass die Waffenproduktion von Rheinmetall gestärkt und solche Konzerne mit Ausfuhrlizenzen praktisch subventioniert werden.

Der Betrieb, der von den Bundestagsabgeordneten Otte (CDU) und Lühmann (SPD) als Sicherheitsfirma vorgestellt wird, bewirbt seine Produkte jedoch mit Slogans wie „low cost to kill“. Aber hergestellt werden modernste Panzer, Haubitzen und Munition, die in völkerrechtswidrigen Kriegen wie von der Türkei in Syrien genutzt werden.

Das Programm ging am Sonntagabend mit einer Diskussionsveranstaltung zur Erinnerungskultur weiter. In diesem Rahmen wurde vielen widerständigen Menschen gedacht, die ihr Leben dem Kampf für eine friedliche und gerechte Welt gewidmet haben.

In den folgenden Tagen wird es ein bunt gefülltes Programm aus Aktionen, Diskussionen und auch Exkursionen geben.

Dabei gibt es verschiedene Themenschwerpunkte, wie die Geschichte von Rheinmetall und die Rolle deutscher Waffenproduktion, ökologische Faktoren von Krieg, feministische Sichtweisen auf eine Antikriegsbewegung oder auch ein Blick auf gesellschaftliche Lösungskonzepte jenseits von Unterdrückung und Herrschaft.

Zum Ende der Woche sind Blockaden angekündigt, um den Produktionsprozess von Kriegswerkzeugen praktisch zu stören. Am Samstag, dem 7. September, um 13 Uhr wird es eine große Demonstration bis vor die Werkstore von Rheinmetall geben.

Die Veranstalter*innen wollen Unternehmen wie Rheinmetall so lange kritisieren und blockieren, bis das Geschäft mit dem Tod ein Ende nimmt.