Razzia bei ESP-Mitgliedern in Ankara

In der türkischen Hauptstadt Ankara sind die Wohnungen von mehreren Mitgliedern der Sozialistischen Partei der Unterdrückten (ESP) polizeilich gestürmt worden. Es kam zu Festnahmen.

In Ankara sind fünf Mitglieder der Sozialistischen Partei der Unterdrückten (ESP) festgenommen worden, nachdem ihre Wohnungen zuvor polizeilich durchsucht wurden. Bei den Betroffenen handelt es sich um die Aktivist*innen Cem Koç, Volkan Muyan, Günce Kurşun, Melis Çevik und Cansu Yumuşak. Alle fünf werden zur Stunde in der Bezirkspolizeidirektion der türkischen Hauptstadt zum Vorwurf der „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“ befragt. Wie die Nachrichtenagentur ETHA (Etkin Haber Ajansı) mit Sitz in Istanbul über den Kurznachrichtendienst Twitter mitgeteilt hat, handelt es sich bei den festgenommenen ESP-Mitgliedern um freiwillige Übersetzer*innen der Agentur.

Vor einer Woche ging die Istanbuler Polizei gegen die linke Partei vor, zu deren Mitbegründerin die inhaftierte ehemalige HDP-Vorsitzende Figen Yüksekdağ gehört. Mitglieder des ESP-Ortsverbands im Stadtteil Maltepe hatten ein regimekritisches Straßentheaterstück aufgeführt. Die Sicherheitskräfte griffen die Vorstellung an und nahm vier Schauspieler*innen fest.