Vor der Zentrale der DEM-Partei in Ankara hat sich am Mittwochvormittag eine Menschengruppe mit türkischen Fahnen versammelt. Die Personen bezeichneten sich als Mitglieder einer Stiftung von Angehörigen Kriegsversehrter und Gefallener der Türkei und riefen rassistische und beleidigende Parolen. Die Polizei schirmte die Gruppe ab und griff nicht ein. Die Ansammlung löste sich nach einer Weile von selbst auf, vorher wurde ein gelber Leichensack vor das DEM-Gebäude geworfen.

Die Gruppe machte offenbar die DEM-Partei für den Krieg in Kurdistan verantwortlich. Die kurdische PKK-Guerilla hat Ende vergangener Woche mehrere großangelegte Operationen gegen die türkischen Besatzungstruppen in Südkurdistan (Nordirak) durchgeführt, nach Angaben der Guerillaarmee HPG wurden 87 Soldaten getötet. Vor den Zentralen der DEM bzw. der Vorgängerpartei HDP haben in den vergangenen Jahren immer wieder vom türkischen Staat gesteuerte Provokationen stattgefunden, es kam zu diversen bewaffneten Angriffen.