Hunderte Festnahmen in 32 Städten in der Türkei

Die türkische Polizei führte Razzien in 32 Städten durch und nahm nach Angaben des Innenministeriums 208 Personen fest. Unter den Festgenommenen befinden sich Vorstandsmitglieder der DEM-Partei.

Nach den Festnahmen von Mitgliedern des Vereins ANYAKAYDER in Izmir und einer Aktivistin der Frauenbewegung TJA in Izmir wird das Ausmaß der Polizeioperation in der Türkei immer deutlicher. Am Dienstagmorgen fand eine Großrazzia gegen die Opposition in mehreren Städten der Türkei und Nordkurdistan statt. Hunderte Personen wurden festgenommen. Unter den Festgenommenen befinden sich Mitglieder zivilgesellschaftlicher Organisationen und aus dem Vorstand der DEM-Partei.

In Istanbul sollten 17 Festnahmeanordnungen wegen „Propaganda für eine Terrororganisation“ vollstreckt werden. Bei den Razzien in Ataşehir, Avcılar, Bağcılar, Bakırköy, Başakşehir, Esenyurt, Esenler, Güngören, Küçükçekmece, Sultangazi und Silivri wurden elf Personen, unter anderem Vorstandsmitglieder der Bezirksverbände von Esenyurt und Başakşehir der DEM-Partei, festgenommen.

Neun Festnahmen in Tekirdağ

In Tekirdağ, Bursa, Çanakkale und Kocaeli fand ebenfalls eine Vielzahl von Razzien statt. In Tekirdağ wurden neun Personen festgenommen. Die Generalstaatsanwaltschaft Ankara erließ Festnahmeanordnungen gegen 20 Personen wegen des Vorwurfs der „Terrorpropaganda“.

Razzien in Dîlok

Auch im nordkurdischen Dîlok (tr. Antep) fanden Razzien unter dem Vorwand der „Terrorpropaganda“ statt. Dabei wurde unter anderem eine Frau namens Fatma Vesek festgenommen. Die Polizisten verwüsteten die Wohnung und bedrohten Mitglieder ihrer Familie.

Innenministerium: 208 Festnahmen

Innenminister Ali Yerlikaya teilte mit, dass bei Hausdurchsuchungen in 32 Städten 208 Personen festgenommen worden seien.