Protestwelle angesichts der massiven türkischen Angriffe auf Rojava

Angesichts der türkischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung und ihre Infrastruktur in Rojava rollt eine Protestwelle durch europäische Städte. Aus Zypern, Frankreich, Dänemark, Deutschland und der Schweiz werden eine Vielzahl von Aktionen gemeldet.

Am Dienstag gingen in ganz Europa Menschen gegen die Angriffe auf Rojava auf die Straßen. Von Zypern bis Dänemark fanden in vielen Städten Protestaktionen statt, auf denen die türkischen Angriffe auf Rojava verurteilt wurden. Im deutschsprachigen Raum wurden Aktionen aus der Schweiz und aus Deutschland gemeldet. In Bonn, Bochum, Saarbrücken, München, Hannover, Stuttgart, Freiburg und Bremen gingen Aktivist:innen auf die Straße. In der Schweiz kam es in Lausanne, Genf, Zürich, Basel, Luzern und Biel zu Protesten.

Freiburg – Protestkundgebung gegen Angriff


In einer lautstarken Demonstration verurteilten Aktivist:innen in Freiburg die türkischen Angriffe auf Rojava. Aufgerufen hatte der Volksrat von Freiburg und der dortige Frauenrat. Immer wieder schallte „Bijî Serok Apo“ und „Deutschland finanziert, Türkei bombardiert“ durch die Straßen der Stadt.

Bremen – Protest der Jugendbewegung


In Bremen hatten Aktivist:innen der Revolutionären Jugendbewegung (TCŞ) und Defend Kurdistan gemeinsam zum Protest aufgerufen. Die Teilnehmer:innen zogen lautstark durch die Innenstadt und forderten die Einstellung der Waffenlieferungen aus Deutschland und durch die NATO an die Türkei.

Kundgebung in Stuttgart


Auch in Stuttgart hatten TCŞ und Defend Kurdistan gemeinsam zum Protest aufgerufen. In Redebeiträgen, unter anderem vom Ko-Vorsitzenden des Kurdischen Kulturvereins, Mesut Dağhan, wurden die Angriffe auf Rojava verurteilt.

Genf – Polizei verhindert Kundgebung

Am Genfer Bahnhof hatten sich spontan Aktivist:innen versammelt, um gegen die türkischen Angriffe zu protestieren. Da die Polizei die Kundgebung verbot, mussten die Aktivist:innen in das Kurdische Gesellschaftszentrum ausweichen und dort ihre Aktion fortsetzen.

Vertreter:innen des Kurdischen Gesellschaftszentrums erklärten, dass die Haltung der Schweizer Polizei einer Billigung der Angriffe auf Rojava gleichkomme, und betonten: „Wir werden immer auf den Straßen sein. Es gibt eine Parallele zwischen der Haltung der Polizei hier und den Angriffen des türkischen Staates. Niemand kann von uns erwarten, dass wir schweigen, während unser Volk dort massakriert wird. Wir verurteilen die Haltung der Polizei. Wir werden allem zum Trotz jeden Tag auf die Straßen gehen.“

Zürich – Große Kundgebung im Hauptbahnhof


Im Züricher Hauptbahnhof versammelten sich sehr viele Menschen auf Aufruf des Kurdischen Demokratischen Gesellschaftszentrums Zürich und des Frauenrats Berîtan zum Protest.

Ubeyt Kutum, Ko-Vorsitzender des Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrums Zürich, sagte in einer Rede: „Der türkische Staat ist in den Bergen Kurdistans besiegt worden. Er steht der Guerilla hilflos gegenüber und will nun seine Niederlage vertuschen, indem er die zivile Infrastruktur in Rojava bombardiert. Was auch immer geschehen mag, wir werden bis zum Ende Widerstand leisten.“

Basel – Protestkundgebung in der Innenstadt


Für Basel hatte das Bündnis Demokratischer Kräfte in Europa (ADGB) zum Protest mobilisiert. Vor der Aktion wurden Kerzen für die bei den Angriffen getöteten Zivilist:innen entzündet und eine Schweigeminute eingelegt.

Hasan Sevim, Vertreter der Plattform Stimme der Gefangenen (TSP), gab im Namen des ADGB eine Erklärung ab. Kendal Matur vom Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrum Basel, ein Vertreter des Rojava-Komitees von Basel und Vairamuthu Sivarupan, ein tamilischer Aktivist, verurteilten die Angriffe auf die Zivilbevölkerung in Rojava in Beiträgen auf der Kundgebung.