Proteste gegen neoosmanische Bestrebungen der Türkei

In Düsseldorf, Stuttgart und Hamburg ist gegen die türkische Aggression in Kurdistan protestiert worden.

Der türkische Staat führt seit Ende Mai eine Militärinvasion in Südkurdistan durch und droht mit der Besatzung von Nordsyrien. Zu diesem Zweck soll in Rojava ein „Friedenskorridor“ eingerichtet werden, in dem die Türkei nach dem Modell der Besatzung von Efrîn die demografische Struktur verändern möchte. Eigentliches Ziel des türkischen Regimes ist die Wiederherstellung der Grenzen des Osmanischen Reichs von Aleppo in Nordsyrien bis Kerkûk in Südkurdistan (Nordirak).

Um auf diese gefährlichen Bestrebungen aufmerksam zu machen, haben auf Aufruf des kurdischen Dachverbands KCDK-E europaweit Protestaktionen stattgefunden, so auch in Düsseldorf, Stuttgart und Hamburg.

In Düsseldorf kamen Menschen aus verschiedenen Orten Nordrhein-Westfalens zu einer Kundgebung vor dem Immermannhof gegenüber dem Hauptbahnhof zusammen. Die Kundgebung begann mit einer Schweigeminute für die Menschen, die in Kurdistan und weltweit ihr Leben im revolutionären Kampf verloren haben. Auf Transparenten wurde „Hände weg von Rojava“ und „Schluss mit dem Genozid am kurdischen Volk“ gefordert. Mit Fahnen der Selbstverteidigungskräfte YPG und YPJ in den Händen protestierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gegen die türkischen Angriffe auf Rojava und riefen zum Widerstand auf.

In Stuttgart fand eine Demonstration von der Lautenschlager Straße zum Schlossplatz statt, auf der der türkische Staatschef Erdoğan als Terrorist bezeichnet und Freiheit für Abdullah Öcalan gefordert wurde.

Auf einer Demonstration in Hamburg, die von der Sternschanze bis zum Gänsemarkt führte, verurteilte der Bürgerschaftsabgeordnete Martin Dolzer (DIE LINKE) das Vorgehen des türkischen Staates in Kurdistan und warnte vor den neoosmanischen Expansionsbestrebungen. Die Demonstrationsteilnehmer*innen trugen Fahnen der YPG/YPJ und verteilten Flugblätter.