Proteste gegen Nato-Schule in Oberammergau

Im bayerischen Oberammergau haben Antikriegs-Aktivist*innen für Frieden protestiert und ein Mahnmal für die Menschen aufgestellt, die in Kurdistan und Syrien durch die Kriege der Türkei ums Leben gekommen sind.

Antikriegs-Aktivist*innen sind am Samstag in Oberammergau gegen die dortige Nato-Schule auf die Straße gegangen. Jährlich werden in der ehemaligen Wehrmachtskaserne rund 10.000 Militärangehörige für das Handwerk des Krieges geschult. Die Demonstrant*innen riefen dazu auf, die Schule zu schließen. Bereits in den Tagen zuvor hatten sie im Ort mit Flugblättern auf die völkerrechtswidrigen Nato-Kriege im Nahen Osten oder die Unterstützung von Islamisten und Diktatoren durch Nato-Staaten aufmerksam gemacht.

Räumlichkeiten um darüber hinaus über die Nato und die Demonstration im Ort zu informieren, wurden den Aktivist*innen allerdings verweigert. Sowohl der Bürgermeister als auch die örtliche Gemeindeverwaltung hätten in den Wochen vor dem Protest alles daran gesetzt, eine kritische Auseinandersetzung mit der Nato in Oberammergau zu unterbinden, berichteten die Organisator*innen der Demonstration. Sie sehen in diesem Zusammenhang auch ihr Recht auf Meinungsfreiheit angegriffen.

Am Bahnhof wurden die Protestierenden bereits vor der Demonstration von der Polizei samt Reiterstaffel, Hunden und einer Drohne empfangen - ein Aufgebot, das bei rund 100 Teilnehmer*innen etwas bizarr anmutete und auch bei einigen Anwohner*innen und Tourist*innen in Oberammergau auf Unverständnis stieß. Einschüchtern lassen wolle man sich von so einem „polizeistaatlich wirkenden“ Auftritt allerdings nicht, betonte eine Aktivistin während der Demonstration. „Wir werden weiter für Frieden auf die Straße gehen! Auch in Oberammergau.“

Vor der Nato-Kaserne stellten die Aktivist*innen ein Mahnmal für die Menschen auf, die in Kurdistan und Syrien durch den Krieg des Nato-Staates Türkei getötet wurden und kündigten an: „Wir kommen wieder“.