Protest vor französischer Botschaft in Berlin
Vor der französischen Botschaft in Berlin haben Demonstrant:innen die sofortige Aufklärung des tödlichen Angriffs auf das Ahmet-Kaya-Kulturzentrum in Paris gefordert.
Vor der französischen Botschaft in Berlin haben Demonstrant:innen die sofortige Aufklärung des tödlichen Angriffs auf das Ahmet-Kaya-Kulturzentrum in Paris gefordert.
In mehreren Städten in Europa haben vor französischen Konsulaten Protestaktionen gegen den Anschlag auf das Ahmet-Kaya-Kulturzentrum in Paris stattgefunden. Bei dem bewaffneten Angriff am 23. Dezember sind Evîn Goyî, Mitglied des KCK-Exekutivrats und YPJ-Veteranin im Kampf gegen den IS, der Musiker Mîr Perwer (M. Şirin Aydın) und der langjährige Aktivist Abdurrahman Kızıl getötet worden. Die kurdische Bewegung bezeichnet den Anschlag als „zweites Massaker von Paris“. Am 9. Januar 2013 sind die Kurdinnen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez von einem türkischen Auftragsmörder erschossen worden. Für dieses Massaker ist bis heute niemand zur Rechenschaft gezogen worden. Zehn Jahre nach dem politischen Attentat wollten Aktivist:innen am vergangenen Freitag im kurdischen Kulturzentrum in Paris die Veranstaltungen zum Jahrestag planen und wurden von einem 69-jährigen Franzosen gezielt angegriffen.
Protest vor französischer Botschaft in Berlin
Vor der französischen Botschaft in Berlin fand eine Kundgebung statt, unter anderem nahmen der Journalist Hayko Bağdat, die Schriftstellerin Meral Şimşek, die Akademikerinnen Neşe Özgen und Nevra Akdemir, Rechtsanwalt Lukas Theune, der Musiker Hozan Aydın, die Politiker:innen Sibel Yiğitalp und Hakan Taş sowie Hüseyin Taşan von der Kurdischen Gemeinde Berlin-Brandenburg teil.
In einem Redebeitrag des Vereins Nav-Berlin hieß es: „Wir sind hier, weil der kurdische Kulturverein in Paris von einem faschistischen Täter angegriffen wurde. Drei Tote und viele Verletzte sind die Folge dieses Terroranschlags. Der Täter wurde in einem Auto vor dem kurdischen Verband in Paris abgesetzt. Dort gab er sofort mehrere Schüsse auf die Menschen vor dem kurdischen Verein ab. Unmittelbar danach schoss er auf ein kurdisches Restaurant und einen Friseur in der gleichen Straße. Dieser Anschlag war eine Wiederholung des Massakers in Paris im Jahr 2013. Am 9. Januar 2013 wurden die drei kurdischen Revolutionärinnen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez von einem türkischen Agenten feige und hinterhältig erschossen. Die französischen Behörden und staatlichen Institutionen haben den Angriff auf diese drei Frauen, die als Symbole einer autonomen Frauenorganisation für Selbstbestimmung und Basisdemokratie standen, nicht aufgeklärt. Sie verhinderten die Aufklärung absichtlich zu ihrem eigenen Vorteil. Hätten sie die Untersuchung des Anschlags nicht verhindert, wäre der türkische Staat in Schwierigkeiten und könnte heute nicht Arm in Arm mit dem IS weiter massakrieren und seine Attentäter nicht nach Europa schicken.“
In weiteren Reden wurde der Angriff als Terroranschlag bezeichnet und sofortige Aufklärung gefordert. Auch in München, Freiburg, Kiel, Dortmund, Stuttgart, Brüssel und Oslo fanden Straßenproteste mit der Forderung nach Aufklärung der Hintergründe des Anschlags statt.