Proteste gegen die Isolation von Abdullah Öcalan

In Berlin, Freiburg und Zürich haben Protestaktionen gegen die Totalisolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan stattgefunden.

Seit 22 Monaten gibt es kein Lebenszeichen von der Gefängnisinsel Imrali. Die Sorge um Gesundheit und Leben des dort isolierten kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan wächst. Auch am Mittwoch fanden wieder in mehreren Städten, unter anderem in Berlin, Zürich und Freiburg, Protestaktionen für die Aufhebung der Isolation Öcalans statt. Aufgerufen zum Protest hatte die kurdische Jugendbewegung.

Ziviler Ungehorsam in Vorlesungen der Humboldt-Universität in Berlin


In Berlin führten die Jugendbewegungen TekoJIN und TÇŞ eine gemeinsame Protestaktion in den Hörsälen der Humboldt-Universität durch. Die Aktivist:innen besuchten Vorlesungen, nahmen sich das Podium, hielten Redebeiträge und verteilten Flugblätter. Dazu erklärten die Aktivist:innen: „Abdullah Öcalan wurde im Rahmen eines internationalen Komplotts entführt und ist seit 24 Jahren im Gefängnis von Imrali inhaftiert. Der türkische Staat will die Gesellschaft von ihrem Vordenker isolieren. Wir sollen ihn vergessen und unseren Kampf aufgeben. Als junge Menschen, vor allem als junge Frauen, wehren wir uns dagegen. Wir akzeptieren die Unterdrückung nicht und wir kämpfen gegen den Faschismus des türkischen Staates. Wir werden weiter Rêber Apos [Abdullah Öcalan] Gedanken verbreiten, bis er physisch frei ist. Wir, die revolutionäre Jugend und die Bewegung der kämpferischen jungen Frauen, rufen alle jungen Menschen auf, die Schriften von Rêber Apo zu lesen. Dort offenbart er seine freiheitlichen Gedanken und weist den Weg in eine egalitäre Gesellschaft.“ Die Aktion endete mit den Parolen „Freiheit für Öcalan, Frieden in Kurdistan“ und „Jin, Jiyan, Azadî“.

Spontankundgebung in Freiburg


In Freiburg protestierten Aktivist:innen spontan am Platz der Alten Synagoge gegen die Isolation Öcalans. „Die Freiheit von Rêber Apo ist die Freiheit des kurdischen Volkes. 22 Monate strenge Isolation haben nichts Menschliches an sich. Alle, die schweigen, machen sich schuldig“, hieß es in der Erklärung der Aktivist:innen.

Zürich – Aktion in Universitätsbibliothek


In Zürich führten Aktivist:innen der Jugendbewegung eine Aktion gegen die Isolation Öcalans in der Universitätsbibliothek der juristischen Fakultät durch. Die Aktivist:innen verteilten Flugblätter mit dem Titel „Wer ist Abdullah Öcalan und warum sollte seine körperliche Freiheit gewährleistet werden?“ auf den Bücherregalen in der Bibliothek und entrollten dann Transparente und Plakate mit dem Foto von Abdullah Öcalan. Mit den Parolen „Bijî Serok Apo“ und „Es lebe Öcalan“ machten die Jugendlichen in der Bibliothek auf sich aufmerksam und informierten die Studierenden mit Redebeiträgen über die Isolation auf Imrali.