Die politischen Gefangenen in der Türkei haben ihren monatelangen Hungerstreik beendet. Das teilte der Sprecher der Gefangenen aus PKK- und PAJK-Verfahren, Deniz Kaya, mit. Man wolle sich von nun an mit anderen Aktionsformen für die KCK-Offensive „Schluss mit Isolation, Besatzung und Faschismus – Zeit für Freiheit“ einsetzen, erklärte Kaya zu den Hintergründen der Entscheidung.
Seit dem 27. November rotierte der Hungerstreik unter dem Motto „Isolation durchbrechen, Faschismus zerschlagen“ für die Freiheit des seit 22 Jahren im Inselgefängnis Imrali inhaftierten Vordenkers Abdullah Öcalan und das Ende der zerstörerischen Haftbedingungen in der Türkei bereits. Die Aktion wurde von PKK- und PAJK-Gefangenen getragen, doch auch prominente Politikerinnen und Politiker der HDP sowie Gefangene anderer politischer Bewegungen beteiligen sich. Jetzt sei die Zeit gekommen, andere Formen des Widerstands anzugehen.
„Im zweiten Jahr der Offensive zeigt sich, dass unser Volk in vollem Bewusstsein seiner Pflichten und Verantwortlichkeiten gegenüber ist und zu entsprechenden Maßnahmen greift. Das Ziel der PKK/PAJK-Gefangenen war eine starke Beteiligung an dieser freiheitlichen Initiative mit der Absicht, unser Volk samt seiner Jugend, den Frauen, den Friedensmüttern, demokratischen Organisationen gegen den Genozid und Faschismus noch kraftvoller zu mobilisieren. In der neuen Phase der Offensive ‚Zeit für Freiheit‘ fällt sowohl der Öffentlichkeit als auch den demokratischen Institutionen mehr Verantwortung zu. Es zeigt sich, dass die Guerilla als Protagonistin dieser Ära mit ihrem epischen Widerstand ihrer Rolle gerecht wird. Wir wissen, dass unser Volk den Kampf von nun an gemeinsam mit unseren Guerillakräften austragen wird. Das ist unsere Überzeugung”, erklärte Kaya.
Wir sind bereit, den Preis für die Freiheit zu zahlen
Als PKK- und PAJK-Gefangene in den Kerkern seien sie bereit, „den Preis für die Freiheit unseres Vorsitzenden, unseres Volkes und unseres Landes zu zahlen”, führte Kaya weiter aus. Das AKP/MHP-Regime, das als „Meister des türkischen Faschismus“ gelte, stehe am Ende seiner Existenz. Es sei eine „verschärfte Version“ der Putschregierung vom 12. September 1980 in der Türkei und zeige „all seine Fähigkeiten“, um seinem Schöpfer würdig zu sein, sagte Kaya. Die Antwort der Gefangenen darauf werde ein Widerstand im Geiste des 14. Juli sein, der 1982 in der „Hölle von Amed“* das Regime schon einmal in die Knie zwang. „Mit diesem Widerstand und Glauben werden wir kämpfen und siegen“, so Kaya. Es gehe darum, in der Tradition der „wahrheits- und freiheitssuchenden Pioniere“ des Gefängniswiderstands von 1982 die Kämpfe in den Haftanstalten so lange auszutragen, bis Abdullah Öcalan frei ist, Kurdistan von den Besatzern befreit wird und die Türkei demokratisiert worden ist.