Performance gegen Besatzung und Völkermord vor US-Botschaft

Vor der US-Botschaft in Berlin hat eine Protestaktion gegen die Unterstützung des Erdogan-Regimes bei der Besatzung Kurdistans stattgefunden. „Wir werden massakriert und die ganze Welt sieht diesem Völkermord zu“, kritisieren kurdische Verbände.

Die Freie Kurdistan Föderation Ostdeutschland e.V. (FED-KURD) hat mit einer Performance vor der US-Botschaft in Berlin gegen die Unterstützung des Erdogan-Regimes bei der völkerrechtswidrigen Besatzung Kurdistans protestiert. Viele der Aktivist:innen trugen als Symbol für den stattfindenden Völkermord weiße Umhänge mit roten Handabdrücken. Auf Transparenten wurden die USA aufgefordert, sich nicht an der Besatzung Kurdistans zu beteiligen. Weitere Inschriften lauteten „No pasaran für die Diktatur Erdogans“, „Die Zeit ist gekommen: Freiheit für Öcalan!” und „Gemeinsam gegen Faschismus und Besatzung aufstehen, zusammen Kurdistan verteidigen!”.

 

Im Namen der Veranstalter:innen sagte der Ko-Vorsitzende von NAV-Berlin, Hüseyin Yilmaz: „Wir grüßen Abdullah Öcalan und alle, die in den Bergen und Knästen Widerstand leisten. Kurdinnen und Kurden werden überall angegriffen, unser Land wird besetzt. Wir haben bis heute überall gegen den Faschismus gekämpft und werden das auch weiterhin tun.“

Nach der Auftaktrede legten sich die Aktivist:innen auf den Boden und standen nach fünf Minuten mit der Parole „Bijî Serok Apo“ wieder auf. Die Ko-Vorsitzende des kurdischen Europaverbands KCDK-E, Fatoş Göksungur, teilte in einem Redebeitrag mit, dass zeitgleich auch in Paris gegen die Haltung der USA und anderer NATO-Staaten protestiert wird: „Wir werden massakriert und die ganze Welt sieht diesem Völkermord zu. Als Kurdinnen und Kurden schweigen wir nicht zu Besatzung und Völkermord.“

Kerem Gök, Ko-Vorsitzender von FED-KURD, wies in einer Rede auf den vor 98 Jahren geschlossenen Vertrag von Lausanne hin, mit dem Kurdistan viergeteilt wurde: „Heute protestieren wir in der deutschen Hauptstadt Berlin vor der US-Botschaft gegen die Herrschenden. Wir erklären von hier aus, dass unser Kampf weitergehen wird, bis Kurdistan und Abdullah Öcalan frei sind und die Operationen gegen die Guerilla eingestellt werden.“

Die KON-MED-Vorsitzende Zübeyde Zümrüt warnte vor einem Völkermord in Kurdistan und sagte: „Die USA, die Türkei und die NATO erklären Barzanî zum Freund und die Guerilla zum Feind. Aber ohne die Guerilla in Metîna, Zap, Qendîl würden Barzanî nur 24 Stunden bleiben. An den Kurden soll ein Völkermord verübt werden. Wenn wir uns nicht dagegen wehren, wird es Massaker geben.“

Der kurdische Musiker Hozan Aydin trug mit Liedern zu der Protestaktion bei.