Paris: Tausende protestieren gegen Erdoğan und Trump

Tausende Menschen haben in Paris gegen den türkischen Präsidenten Erdoğan und den US-Präsidenten Trump protestiert.

An den Feierlichkeiten zum Ende des ersten Weltkrieges in Paris haben Vertreter aus siebzig Ländern teilgenommen, darunter auch der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan, US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin. Die französische Regierung setzte dafür 10.000 Polizisten ein.

Gegen Erdoğan und Trump gingen in Paris Tausende Menschen auf die Straße. An der Protestkundgebung auf dem Platz der Republik nahmen antikapitalistische, anarchistische, kurdische, türkische und feministische Organisationen sowie Gewerkschaften und politische Parteien teil. Die Kurden trugen Schilder mit der Aufschrift „Erdoğan not welcome“ und es wurden Parolen gegen Erdoğan und Trump gerufen. Kurdische Jugendliche nahmen mit PKK-Fahnen und der Parole „Freiheit für Öcalan“ an der Aktion teil.

Auf der Kundgebung hielt Berivan Firat von der kurdischen Frauenbewegung eine Ansprache, in der sie den Frankreich-Besuch Erdoğans als Schande für ganz Europa bezeichnete: „Dieser Diktator baut seine gesamte Politik auf der Vernichtung der Kurdinnen und Kurden auf. Er erkennt den armenischen Völkermord und den Genozid von Dersim nicht an und führt Krieg gegen die Kurden. Dass ein solcher Diktator nach Frankreich kommt, ist eine Schande für Frankreich und ganz Europa. Es lebe der Kampf der Widerstand leistenden Völker! Wir werden weiter Widerstand leisten und gewinnen!“

Die gesamte Kundgebung fand unter intensiven Sicherheitsvorkehrungen der Polizei statt. Zu dem Protest aufgerufen hatte ein Antikriegskollektiv, dem ungefähr fünfzig Vereine angehören.

Vor der Kundgebung haben drei Mitglieder der Femen-Bewegung die Sicherheitsabsperrungen überwunden und vor dem Konvoi von Trump eine Aktion gemacht. Alle drei wurden festgenommen. Die französische Femen-Organisation hat an diesem Wochenende mehrere gegen Erdoğan, Trump und Putin gerichtete Aktionen unter dem Motto „Willkommen Kriegsverbrecher“ unternommen.