Erdoğan in Frankreich nicht willkommen

Kurdische und linke Organisationen aus der Türkei protestieren gegen die Einladung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan nach Paris: „Auf einer Friedensveranstaltung ist kein Platz für Kriegsverbrecher“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.

Der türkische Staatschef Erdoğan ist für heute und morgen zu den Feierlichkeiten aus Anlass des Endes des ersten Weltkrieges nach Frankreich eingeladen. Zahlreiche kurdische und türkische Vereine protestieren gegen die Einladung.

In einer gemeinsamen Erklärung von ACTIT, CDK-F, DİDİF, ODAK, BİR-KAR, FEDA, SYKP, ADHK, SKB, ADKH, TJK-F und Avrupa Partizan heißt es: „Als Vereine aus der Türkei und Kurdistan verurteilen wir die Einladung von Recep Tayip Erdoğan zu den Friedensfeierlichkeiten. Erdoğan, dem die Völker den Titel ‚Diktator‘ verliehen haben, hat 2014 in den Provinzen Kurdistans in der Türkei einen Krieg begonnen, dabei in Kellern Hunderte Zivilistinnen und Zivilisten bei lebendigem Leib verbrennen lassen und den Militärputsch vom 15. Juli 2016 als Vorwand genutzt, um seit zwei Jahren einen politischen Vernichtungsfeldzug gegen alle oppositionellen Kräfte zu führen.“

In der Erklärung wird außerdem auf die Hasspolitik des AKP-Regimes, die auf eine Besatzung Kurdistans abzielenden Angriffe, die inhaftierten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die Entmachtung gewählter Kommunalverwaltungen, die Verletzung der Pressefreiheit und das errichtete faschistische System in der Türkei hingewiesen.

Weiter heißt es in der Erklärung: „Wir betrachten es als Unrecht an der Bevölkerung Frankreichs, dass ein Kriegsverbrecher zu einer Friedensveranstaltung eingeladen wird, der alle zwischen sieben und siebzig zu Straftätern erklärt, die sich für Frieden einsetzen,. Die Einladung des Diktators Erdoğan bedeutet eine Legitimierung seine Kriegs-, Besatzungs- und Geiselpolitik.“