Nürnberg: Solidarität mit den Menschen in Afghanistan

Rund 1.000 Menschen in Nürnberg haben bei einer Demonstration der Seebrücke und Interventionistischen Linken „Solidarität mit den Menschen in Afghanistan – Luftbrücke jetzt“ eingefordert.

Zusammen mit der Interventionistischen Linken (iL) organisierte die Initiative Seebrücke Nürnberg am Donnerstag eine Demonstration durch die Innenstadt der Frankenmetropole unter dem Motto: „Solidarität mit den Menschen in Afghanistan – Luftbrücke jetzt“. Zahlreiche Afghan:innen sowie viele Gruppen aus dem linken Spektrum folgten dem Aufruf und forderten immer wieder lautstark: „Kein Gott, kein Staat, kein Kalifat“ oder „Bleiberecht überall – Stacheldraht zu Altmetall“.

Die Sprecherin der Seebrücke ging auch auf die Situation der Ezid:innen in Şengal und die jüngsten Angriffe der türkischen Armee ein. Sie prangerte an, dass nicht nur in Afghanistan vor allem die Zivilbevölkerung leidet, wenn radikaler Islamismus die Oberhand gewinnt. Als zentrale Forderungen der Initiative Seebrücke nannte sie:

• Sofortige Erweiterung der Luftbrücke, um akut gefährdete Menschen und ihre Familien nach Deutschland zu holen.

• Die Einrichtung von sicheren Fluchtwegen für alle Menschen, die das Land verlassen wollen

• Ermöglichung einer direkten Aufnahme der Menschen aus Afghanistan durch in den Kommunen, die ihre Bereitschaft bekundet haben

• Sicherheit und dauerhaftes Bleiberecht für afghanische Menschen in Deutschland

Die Rednerin der iL wies hin auf das „Scheitern der westlichen Intervention und die Arroganz, mit der sich der Imperialismus als Heilsbringer inszeniert hat. Wir müssen in den nächsten Wochen und Monaten noch weiter dran bleiben. Der geopolitische Spielball Afghanistan, dahinter steckende Macht- und Profitinteressen, die islamistischen Taliban, die Verantwortung Deutschlands in diesem ganzen Schlamassel und der Umgang mit den flüchtenden Menschen werden uns noch weiter beschäftigen. Krieg beginnt hier.“

Auch afghanische Menschenrechtsaktivist:innen meldeten sich zu Wort und schilderten die aktuelle Situation in ihrer Heimat. Die Bundesregierung schere sich nicht um die Bevölkerung.

Der Demonstrationszug zog mit ca. 1.000 Menschen durch die Nürnberger Innenstadt und endete an der Straße der Menschenrechte mit Redebeiträgen der Organisierten Autonomie und der anarchistischen Gruppe „Schweigen durchbrechen“.