Newroz-Kundgebung in Erfurt

Wie in vielen anderen Städten im Bundesgebiet ist auch in Erfurt das kurdische Neujahrsfest Newroz gefeiert worden. Die Polizei hielt sich nicht an die getroffene Absprache mit der Versammlungsleiterin und störte die Zusammenkunft.

Anlässlich des kurdischen Neujahrsfest Newroz fand am Vortag auch in Erfurt eine Kundgebung statt. Am späten Nachmittag versammelten sich etwa hundert aus der kurdischen Gemeinschaft und sich mit der kurdischen Befreiungsbewegung solidarisierenden Menschen am Anger, um gemeinsam den Widerstand und die Befreiung, das Newroz-Fest zu feiern. Nach einer Schweigeminute wurde in Redebeiträgen in kurdischer und deutscher Sprache auch die Freiheit von Abdullah Öcalan gefordert, das HDP-Verbotverfahren der AKP-Regierung und das Verhalten der deutschen Bundesregierung empört kritisiert.

Die Polizei hielt sich nicht an die getroffene Absprache mit der Versammlungsleiterin, sich während der Kundgebung zurückhaltend zu verhalten und sich bei Problemen zuerst an sie zu wenden. Mehrere Polizist*innen marschierten ohne Vorwarnung plötzlich auf fünf umstehende Personen zu und begannen unter dem Vorwand, sie hätten die Veranstaltung gestört, sie zu durchsuchen und Personalien festzustellen. Die Versammlungsleiterin beharrte in den Gesprächen mit der Polizei darauf, dass die Menschen in keinster Weise die Veranstaltung gestört haben. Darauf ging die Polizei nicht ein, sondern veränderte daraufhin ihre Begründung mit nicht eingehaltenen Hygienevorschriften und dass sie die festgehaltenen Personen als nicht zugehörig zu der Versammlung gelesen hätten. Ein weiterer rassistisch motivierter Übergriff der Polizei.

Newroz Pîroz Be! Jin, Jiyan, Azadî!

Es wurde viel getanzt mit den Fahnen der YPJ und YPG, der Rojava-Fahne und der Fahne Kurdistans in der Luft. Menschen nahmen die Fahnenstäbe zwischen sich, um den Abstand einhalten zu können und dennoch gemeinsam zu tanzen, zu singen und den widerständigen Kampf für die Freiheit und das Leben zu feiern.