Die kurdischen Jugendbewegungen TCŞ (Tevgera Ciwanên Şoreşger) und TekoJIN (Jinên Ciwan ên Têkoşer) haben nach dem Beginn der türkischen Invasion in Südkurdistan zu Protesten in Europa aufgerufen. Die beiden Organisationen weisen darauf hin, dass die türkische Armee mit Bodenunterstützung der vom Barzanî-Clan dominierten Partei PDK auch zivile Siedlungsgebieten in der Bergregion Südkurdistans bombardiert. Der türkische Staat verfolge ein Vernichtungskonzept und werde darin von der NATO und Europa bestärkt. Das kurdische Volk und solidarische Menschen, insbesondere die Jugend, müssten umgehend darauf reagieren, heißt es in dem Aufruf:
„Die Guerilla leistet einen unerbittlichen und historischen Widerstand gegen die Angriffe und versetzt dem Feind immer wieder harte Schläge. Das reicht jedoch nicht aus. Die Jugend in Europa muss die Besatzungs- und Vernichtungsangriffe überall anprangern und die Völkermordmentalität an jedem Ort besiegen. Wer heute auf die Straße geht, hat Anteil an dem Widerstand und dem Sieg der Guerilla. Wenn wir schweigen, tragen wir zu dem bevorstehenden Massaker bei.“
In ganz Europa werden heute Proteste erwartet, der kurdische Verband KON-MED hat zahlreiche Demonstrationen in Deutschland angekündigt. In Frankreich sind Aktivist:innen der Jugendbewegung bereits in der vergangenen Nacht auf die Straße gegangen.
In Marignane in der Provence demonstrierten junge Aktivist:innen mit Transparenten, auf denen der Verrat der PDK verurteilt und Freiheit für Abdullah Öcalan gefordert wurde. Der türkische Staatspräsident Erdogan wurde in Sprechchören als „Terrorist“ bezeichnet. Auch in Marseille fand eine Demonstration statt, auf der parallel zum Kampf der Guerilla in Kurdistan zum zivilen Widerstand in Europa aufgerufen wurde.