Angriff auf Südkurdistan: KON-MED kündigt Demonstrationen an

Die türkische Armee hat nach mehrtägigen Luft- und Bodenangriffen eine neue Invasion in Südkurdistan begonnen. Der Dachverband KON-MED kündigt Demonstrationen im gesamten Bundesgebiet an.

Die türkische Armee hat nach mehrtägigen Luft- und Bodenangriffen eine neue Invasion in Südkurdistan (Kurdistan-Region Irak) begonnen. Die in der Nacht zu Montag begonnenen Besatzungsangriffe richten sich gegen die von der Guerilla kontrollierten Medya-Verteidigungsgebiete, hauptsächlich ist bisher die Zap-Region betroffen. KON-MED, der deutschlandweite Dachverband der kurdischen Vereine, kündigt an, dass es am Montag im gesamten Bundesgebiet Demonstrationen geben wird.

„Die türkische Regierung versucht mit ihrem Krieg, die kurdische Bevölkerung zu vertreiben und strebt eine dauerhafte Besatzung und Annexion der Region an“, erklärt Zübeyde Zümrüt, Ko-Vorsitzende von KON-MED. Die Angriffe der Türkei seien völkerrechtswidrig und verletzten die Souveränität des Iraks. Dies stellte der wissenschaftliche Dienst des Bundestages bereits bei den Angriffen der Türkei auf Nord- und Ostsyrien im Jahr 2019 fest.

Bei der Invasion ab April letzten Jahres in den Regionen Zap, Avaşîn und Metîna und beim Angriff auf Gare setzte die türkische Armee auch Giftgas in Südkurdistan ein. Mindestens 367 solcher Angriffe gegen die kurdische Freiheitsbewegung und die Bevölkerung wurden 2021 zusätzlich zu beinahe täglichen Bombardierungen registriert, vierzig Kämpferinnen und Kämpfer verloren ihr Leben. Auch Zivilist:innen waren vom Einsatz geächteter Chemiewaffen betroffen.

Mit der neuerlichen Invasion hat die türkische Aggression gegen Südkurdistan eine neue Intensität erreicht. Weite Teile ziviler Infrastruktur sowie der Lebensraum von Mensch und Tier sind bereits zerstört, die neuen Angriffe dürften weitere Fluchtbewegungen auslösen. „Als Dachverband der hier in Deutschland lebenden Kurd:innen verurteilen diese Angriffe durch die Türkei aufs Schärfste und fordern einen sofortigen Stopp“, erklärt Engin Sever, ebenfalls Ko-Vorsitzender von KON-MED: „Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland fordern wir auf, sich als wichtigster Partner der Türkei für eine Beendigung der Kriegshandlungen einzusetzen.“

Die Daten für bestätigte Demonstrationen lauten:

Berlin, Alexanderplatz, 14:00 Uhr

Bielefeld, HBF, 17:00 Uhr

Bonn, Münsterplatz, 17:00 Uhr

Bremen, HBF, 15:00 Uhr

Darmstadt, Luisenplatz, 16:00 Uhr

Dortmund, HBF, 17:00 Uhr

Dresden, Albertplatz, 18:00 Uhr

Duisburg, HBF, 17:00 Uhr

Düsseldorf, HBF, 17:00 Uhr

Frankfurt (Main), Bockenheimer Warte, 15:30 Uhr

Freiburg, Platz der Alten Synagoge, 15:00 Uhr

Gießen, Kirchenplatz, 17:00 Uhr

Göttingen, Gänseliesel-Brunnen, 17:00 Uhr

Halle, Marktplatz, 18:00 Uhr

Hamburg, Jungfernstieg, 18:00 Uhr

Hannover, HBF, 18:00 Uhr

Kassel, Königsplatz, 17:00 Uhr

Kiel, HBF, 18:00 Uhr

Köln, Domvorplatz, 17:00 Uhr

Leipzig, HBF (Willi-Brandt-Platz), 18:00 Uhr

Magdeburg, HBF, 18:00 Uhr

Mannheim, Paradeplatz, 16:00 Uhr

München, Karlsplatz Stachus, 15:00 Uhr

Nürnberg, Hallplatz, 17:00 Uhr

Osnabrück, HBF, 17:00 Uhr

Saarbrücken, Europa galeri, 15:00 Uhr

Stuttgart, Lautenschlager Str., 15:00 Uhr


Titelfoto: Medienkollektiv Links unten Göttingen