Das türkische Verteidigungsministerium hat in der Nacht zu Montag den Beginn einer weiteren „Operation“ gegen die Guerilla der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in der Kurdistan-Region Irak (KRI) bekanntgegeben. Die neuerliche Invasion richtet sich wie schon vorausgehende gegen Zap, Metîna und Avaşîn in dem von der PKK als Medya-Verteidigungsgebiete bezeichneten und unzugänglichen Bergland in Südkurdistan. Die Volksverteidigungskräfte (HPG) bestätigten, dass die türkische Armee einen umfassenden Besatzungsangriff gestartet hat und erklärten, dass die „Eindringlinge“ unter Kontrolle sind. Es finden Gefechte statt.
Unter dem Schutz massiver Luft- und Bodenangriffe, die sich seit Beginn der Invasion hauptsächlich gegen Teile des Zap richteten, sind Luftlandetruppen in die Gebiete Kuro Jahro (auch Kurêjaro), Çiyayê Reş, Werxelê und Şikefta Birîndara abgesetzt worden. Die Guerilla reagiert mit Gegenmaßnahmen: Am Çiyayê Reş schlugen die Kämpferinnen und Kämpfer mittels Sabotagetaktik zu und verhinderten ein Vorrücken von Bodentruppen. In Şikefta Birîndara wurden acht Angehörige türkischer Luftlandetruppen in einem Kessel erschossen. Am Kuro Jahro dauern die Auseinandersetzungen an.
Ausgangspunkt des Angriffs KRI
Ausgangspunkt des Angriffs auf die Zap-Region ist das Territorium der KRI. Laut den HPG erfolgen die Flüge von der Linie Bamernê-Amêdî über Şîladizê. Dieselbe Route war am 10. Februar 2021 für den Angriff auf die Region Gare genutzt worden. Bei dem Angriff hatte der türkische Staat eigene Soldaten und Agenten getötet, die bei der Guerilla in Gefangenschaft waren. Im Vorfeld der jetzigen Invasion hatte die türkische Armee innerhalb von drei Tagen bereits knapp achtzig Luft- und Bodenangriffe gegen die Medya-Verteidigungsgebiete durchgeführt.