Mutmaßlicher IS-Terrorist aus Gütersloh verhaftet

Gegen einen Iraker aus Gütersloh ist wegen mutmaßlicher IS-Mitgliedschaft Haftbefehl erlassen worden. Der Mann soll zwischen 2014 und 2017 Söldner im Pseudokalifat der Terrormiliz gewesen sein.

Gegen einen Iraker aus Gütersloh ist wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft in der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) Haftbefehl erlassen worden. Das hat ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe am Mittwoch entschieden.

Hazem A.-B. wird vorgeworfen, zwischen 2014 und 2017 im Irak für den sogenannten IS „gekämpft“ zu haben. Er sei verschiedenen Kampfeinheiten zugewiesen und habe sich hierfür von der Dschihadistenmiliz bezahlen lassen, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Zur Festnahme des Mannes kam es bereits am Dienstag durch Beamte des Bundeskriminalamtes. Er sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.

IS-Zellen immer noch aktiv

Der IS hatte 2014 weite Teile des Irak und Syriens überrannt und eine Schreckensherrschaft installiert. Über die Staatsgrenzen hinweg rief die Terrormiliz ein „Kalifat“ aus. Im ezidischen Hauptsiedlungsgebiet Şengal im Nordirak verübte der IS im August 2014 einen Genozid und Femizid, mehr als 10.000 Menschen wurden ermordet. 2017 konnte der IS aus dem Irak und zwei Jahre später aus Syrien vertrieben werden. Trotz Zerschlagung seiner Territorialherrschaft sind Schläferzellen des IS weiterhin aktiv und verüben Anschläge. Zahlreiche Mitglieder verließen zur Hochphase der Befreiungsoffensiven das IS-Pseudokalifat Richtung Europa, wo sie getarnt als Flüchtlinge Asyl beantragten oder sogar erhielten.