Mit Tränengas und Gummigeschossen gegen Demokratie-Mahnwache

In Istanbul ist eine „Demokratie-Mahnwache“ gegen die Amtsenthebung kurdischer Bürgermeister von der Polizei mit Tränengas und Gummigeschossen aufgelöst worden. Es kam zu mehreren Festnahmen.

Seit dem 19. August wird in Nordkurdistan gegen die Amtsenthebung der Oberbürgermeister*innen von Amed, Wan und Mêrdîn protestiert. Während es in den ersten Tagen zu brutalen Polizeiangriffen kam, werden seit Wochen nur noch tägliche „Demokratie-Mahnwachen“ abgehalten, bei denen die Menschen ihren Protest als Sit-In, mit Redebeiträgen und Liedern zum Ausdruck bringen. Diese Mahnwachen finden zumeist im Polizeikessel statt, so dass in Wan und Mêrdîn nur gewählte Funktionsträger*innen wie Abgeordnete oder Bürgermeister daran teilnehmen können.

Um dem Protest eine neue Dynamik zu verleihen, haben heute auch in Istanbul und Izmir Proteste stattgefunden. Während die Mahnwache in Izmir in einem Polizeikessel andauert, wurden HDP-Mitglieder in Istanbul-Esenyurt nach einer polizeilichen Verbots-Durchsage mit Tränengas und Gummigeschossen angegriffen. Es kam zu mehreren Festnahmen. Die Mahnwache wird von HDP-Abgeordneten fortgesetzt.