Menschenrechtsaktivist Kamber Erkoçak in Berlin gestorben

Der Menschenrechtsaktivist Kamber Erkoçak ist im Alter von 57 Jahren in Berlin an einem Krebsleiden gestorben. Am Donnerstag findet im alevitischen Cem-Haus eine Zeremonie statt. Anschließend wird Erkoçaks Leichnam nach Istanbul überführt.

Der Menschenrechtsaktivist Kamber Erkoçak ist tot. Er starb in der Nacht auf Dienstag im Alter von 57 Jahren in seiner Wohnung im Berliner Stadtteil Kreuzberg an einer Lungenkrebserkankung, gegen die er seit 2017 ankämpfte. Am kommenden Donnerstag findet im alevitischen Cem-Haus in Berlin eine Abschiedszeremonie für Erkoçak statt. Anschließend wird sein Leichnam in die Türkei überführt. Kamber Erkoçak wird nach seinem Wunsch in Istanbul begraben.

Das in Berlin ansässige Zentrum der freien Gesellschaften Kurdistans (Navenda Civaka Kurdistaniyên Azad) teilte in einer ersten Trauerbotschaft mit: „Wir sind tief betroffen über den Tod von Kamber Erkoçak, einem langjährigen Freund des kurdischen Volkes und überzeugtem Revolutionär. Wir sprechen unseren Völkern unser aufrichtiges Beileid und tiefes Mitgefühl aus.“

Kamber Erkoçak lebte seit den 80er Jahren im Exil. Er ist Mitbegründer verschiedener Menschenrechtsvereine in der Türkei. Zwischen 1979 und 1982 verbrachte er fast drei Jahre in einem Gefängnis in Istanbul. Damals war er organisiert in der Türkischen Revolutionären Kommunistischen Partei (TIKB). Nach der Haftentlassung wurde er als Wehrpflichtiger zum Militärdienst eingezogen. Danach kam er nach Deutschland. In Berlin war er Mitglied bei der Demokratischen Partei der Völker (HDP) und der SYKP, der „Partei des sozialistischen Wiederaufbaus” (türk. Sosyalist Yeniden Kuruluş Partisi), die zu den Komponenten der HDP gehört.

Protest und Kundgebung gegen Massaker von Pirsûs (Suruç) in Berlin am 25. Juli 2015. Der Redner ist Kamber Erkoçak. Video: Medieninitiative Freundeskreis Videoclips