Mehmet Öcalan: Mehr Unterstützung für Gefangenenwiderstand nötig

Mehmet Öcalan richtet eine Grußbotschaft an die Hungerstreikenden: „Die Möglichkeiten des Widerstands, den unsere Bevölkerung draußen leistet, sind grenzenlos. Wir müssen die Aktion der Gefangenen noch stärker unterstützen.“

Der Bruder des inhaftierten kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan, Mehmet Öcalan, berichtet, dass sich die seit zwanzig Jahren bestehenden Isolationshaftbedingungen gegen seinen Bruder in den vergangenen drei Jahren deutlich verschärft haben. Er betont, der von der inhaftierten HDP-Abgeordneten Leyla Güven und den anderen Gefangenen begonnene Hungerstreik sei sehr wichtig. Es sei aber nötig, die Gefangenen mit dieser schweren Last nicht allein zu lassen. Hungerstreik sei die radikalste Aktionsform für Gefangene: „Die Möglichkeiten des Widerstands, den unsere Bevölkerung draußen leistet, sind grenzenlos. Wir müssen die Aktion der Gefangenen noch stärker unterstützen. Wenn wir das nicht tun, dann wird ein Weg ohne Umkehr eingeschlagen.

Wir sind um seine Gesundheit und sein Leben besorgt“

Jeder Tag, an dem kein Kontakt mit Öcalan möglich ist, ist für Millionen ein Grund zum Kämpfen. Wir hören seit zwei Jahren nichts mehr von ihm. Wir sind um seine Gesundheit und sein Leben besorgt. Aber nicht nur wir empfinden diese Sorge, die Menschen in allen vier Teilen Kurdistans sind besorgt. Deswegen sollten wir die Aktionen nicht nur in einem Teil Kurdistans begrenzen, sondern auf alle Teile Kurdistans ausweiten.“

Wenn die Isolation endet, dann naht die Freiheit“

Mehmet Öcalan erklärt, dass die Isolation einen massiven Angriff auf das kurdische Volk darstellt: „Der Staat zielt mit einer Isolation auf mehr als eine Sache ab. Heute zeigt die AKP eine gnadenlose Kurdenfeindschaft. Ein Teil davon ist die Isolation der Führung. Ein Ende der Isolation bedeutet, der Freiheit des kurdischen Volkes und Kurdistans einen Schritt näher zu kommen. Das Ende der von der AKP gegen die Kurden praktizierten Politik wird die Zerschlagung der Isolation sein.“

Er wollte nicht, dass die Menschen draußen ihre Verantwortung in die Gefängnisse abschieben“

Der Bruder Öcalans erinnert an einen Besuch bei seinem Bruder nach den Hungerstreikaktionen von 2012 und sagt: „Er fand die Aktion der Gefangenen, die ihre Körper für den Kampf in den Kerkern einsetzten, logisch und wichtig, aber er sagte auch, dass die Menschen draußen ihre Verantwortung nicht in die Gefängnisse abschieben sollten. Ja und heute ist der Tag, noch mehr Verantwortung zu übernehmen. Deswegen hat niemand das Recht oder die Möglichkeit, seiner Verantwortung zu entkommen.“

Mehmet Öcalan begrüßte die Hungerstreikaktion, die von Leyla Güven und den anderen Gefangenen begonnen worden ist, und verurteilte die Angriffe des Staates auf die Aktionen.