Martin: Isolation auf Imrali durch Solidarität zerschlagen

Paula Martin ist Teil der internationalen Delegation gegen die Isolation auf Imrali, die sich zurzeit in der Türkei zu Gesprächen aufhält. Die Isolation Öcalans richte sich gegen das ganze kurdische Volk und alle Revolutionär:innen, erklärt sie.

Eine Gruppe von 36 Jurist:innen, Journalist:innen und Akademiker:innen aus sieben verschiedenen Ländern befindet sich im Moment als „Internationale Delegation gegen Isolation“ in der Türkei, um Gespräche mit verschiedenen Menschenrechtsorganisationen, Parteien und Anwält:innen zu führen. Am Samstag soll im Hill Hotel am Taksim in Istanbul ein Forum der Delegation stattfinden. Im ANF-Gespräch äußert sich die katalanische Aktivistin Paula Martin aus der Delegation zu ihren Erfahrungen.

Europa hat großen Anteil an der Isolationspolitik“

Martin ist aus Barcelona angereist. Sie sagt zu ihrer Motivation: „Als Aktivist:innen und Internationalist:innen ist es unsere Aufgabe, die Freiheitskämpfe weltweit zu unterstützen. Ich habe mich dieser Delegation angeschlossen, um einen Beitrag zum kurdischen Freiheitskampf zu leisten.“ Martin unterstreicht, dass es sich beim System der Totalisolation auf der Gefängnisinsel Imrali um Folter handele, die sich gegen das ganze kurdische Volk und alle Revolutionär:innen richte. Sie sagt, Europa habe einen großen Anteil daran, und führt aus: „Europa hatte bereits einen großen Anteil an der Verschleppung von Abdullah Öcalan. Denn Öcalan stand dem kapitalistischen System entgegen. Ich denke, dass Europa für diese Isolation heute ebenso verantwortlich ist.“

Abdullah Öcalans Modell ist für den Kampf um Demokratie wichtig“

Martin erklärt, dass die Isolation auf Imrali vom Ausland als Mittel zur Bestrafung der kurdischen Bewegung und als Vorwand für eine Nichtbeschäftigung mit der Lösung der kurdischen Frage benutzt werde. Sie sagt: „Das von Abdullah Öcalan vorgeschlagene alternative Modell ist wichtig für den weltweiten Kampf um Demokratie, insbesondere auch, da es die Frauen als führende Kraft anerkennt. Ich komme zum Beispiel aus Spanien, und dort gibt es verschiedene Nationen und verschiedene Gruppen. Wir glauben, dass dieses Modell auch für Spanien gut sein kann. Abdullah Öcalan hat eine sehr gute Philosophie. Er analysiert die vergangenen revolutionären Bewegungen richtig.“

Die Gefängnisse in der Türkei zeigen das Ausmaß des Faschismus“

Paula Martin bereitet einen Bericht über ihren Besuch in der Türkei vor. Sie erklärt, dass die Gefängnisse das beste Spiegelbild eines Regimes seien. Die Situation in den Gefängnissen in der Türkei und insbesondere auf Imrali zeige, wie sehr der Faschismus zunehme. Abschließend hebt Martin hervor, dass die Isolation auf Imrali durch Kampf und Solidarität durchbrochen werden muss.