Mannheim: Frauen, die kämpfen, sind Frauen, die leben!

Der fünfte Tag der internationalistischen Aktionswoche für die Freiheit Abdullah Öcalans wurde heute in Mannheim gestaltet und stand unter dem Motto: „Frauen, die kämpfen, sind Frauen, die leben – Lasst uns das System aus den Angeln heben!”

Die fünfte Etappe der internationalistischen Aktionswoche für die Freiheit Abdullah Öcalans ist an diesem Dienstag mit einer Kundgebung in Mannheim gestaltet worden. Treffpunkt der Zusammenkunft war die Alte Feuerwehrwache, es nahmen gut hundert Menschen teil. Direkt zu Beginn wurde eine Schweigeminute für die Gefallenen der kurdischen Freiheitsbewegung abgehalten, im Besonderen gedachten die Anwesenden damit Bedriye Taş und Nilgün Yıldırım. Ihnen zu Ehren wurde gemeinsam von allen Frauen, trans – und nichtbinären Personen das Lied Ronahî û Bêrivan gesungen, in dem es schon im ersten Satz heißt: „Yek caran agir dibe mirov“ – zu Deutsch: Manchmal wird der Mensch zu Feuer.

DIE LINKE Mannheim: Befreiung Öcalans eine dringende Notwendigkeit

Die beiden Kurdinnen Bedriye Taş (Ronahî) und Nilgün Yıldırım (Bêrîvan) hatten sich am 21. März 1994 in Mannheim aus Protest gegen das Verbot der Newrozfeiern in der Bundesrepublik und der Beteiligung Deutschlands am Krieg in Kurdistan selbst verbrannt. Während die türkische Armee 1994 tausende kurdische Dörfer zerstörte, trat in Deutschland das PKK-Verbot in Kraft und die Polizei hinderte Kurdinnen und Kurden gewaltsam daran, das Neujahrsfest zu feiern. Diese Parallelität der Repression, die enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Türkei hat bis heute Kontinuität. Darauf wurde auch in den folgenden Redebeiträgen immer wieder Bezug genommen. Die Bedeutung der Freiheit von Abdullah Öcalan für den Frieden im Mittleren Osten und seine Bedeutung für feministische Bewegungen wurden ebenfalls hervorgehoben. So sprach sich ein Vertreter der Partei DIE LINKE Mannheim für die Befreiung Öcalans als eine dringende Notwendigkeit aus.

Insgesamt stand der heutige Tag unter dem Motto der Frauenbefreiung. Es wurde ein Text Öcalans über die Frau als erste Kolonie, als Volk das nie zu einer Nation geworden ist, vorgelesen und eine Sprecherin der antifaschistischen Initiative Heidelberg ging auf die systematische Gewalt gegen Frauen, Inter-und Transpersonen ein. Die Bedeutung Öcalans für feministische Bewegungen weltweit wurde in dem Redebeitrag der Kampagne „Gemeinsam Kämpfen” dargelegt: „Öcalan sitzt eben auch nicht zuletzt dafür seit über 20 Jahren eingesperrt auf einer Gefängnisinsel, weil er sich für die Befreiung der Frauen einsetzt. Weil er keinen eigenen Staat für sein Volk fordert,  weil er für echte Freiheit kämpft und weil er sieht, dass das patriarchale System der Untergang für uns alle ist.”

Nächste Station der Aktionswoche: Esslingen

Die Teilnehmenden hielten sich den ganzen Tag über mit lautstarken Parolen wie „Frauen, die kämpfen, sind Frauen, die leben – Lasst uns das System aus den Angeln heben!” und abschließenden Govend-Tänzen warm. Die nächste Station der Aktionswoche wird am Mittwoch um 11 Uhr die Stadt Esslingen in Baden-Württemberg sein. Treffpunkt ist der Bahnhofsvorplatz.