Gestern haben Aktivist*innen der Fridays-for-Future-Bewegung in Magdeburg und des Solidaritätsbündnisses Kurdistan-Magdeburg das MDR-Landesfunkhaus in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts besucht und Flugblätter an die Mitarbeiter*innen verteilt, in denen sie den Zusammenhang von Klimakrise und Kriegen ziehen, aber auch die Haltung der Medien zum Krieg in Kurdistan kritisieren: „Wir sind heute nicht nur hier, um ein Zeichen gegen Kriege zu setzen, sondern um eine gesellschaftliche Alternative zu verteidigen, die in Rojava aufgebaut wird. Der Aufschrei der Medien und breiter Teile der Gesellschaft blieb aus, als Erdogans Truppen in den Kanton Afrin einmarschierten, obwohl es deutsche Leopard-Panzer waren, die neben islamistischen Milizen, ausgestattet mit Munition der Firma Rheinmetall, durch die eroberte Stadt zogen. Wir wollen genau das verhindern, bevor es passiert: Die Medienblockade muss aufgelöst werden, bevor sie aufgebaut werden kann.”
Eine Aktivistin der FfF-Bewegung erklärte: „Krieg beginnt hier, denn es sind deutsche Unternehmen wie Rheinmetall oder MTU, welche die Infrastruktur für Kriege schaffen und wirtschaftlichen Erfolg aus dem Leiden der Menschen schlagen. Dabei sind Kriege eine extreme Belastung für unsere Umwelt, denn es werden durch Gefechte und Bombardements enorm viele Treibhausgase in die Luft befördert und die betroffenen Gebiete werden für lange Zeit ökonomisch unbrauchbar gemacht. Umweltschutz bedeutet sich klar gegen jegliche Kriege zu stellen.“
Ein Aktivist des Solidaritätsbündnis Kurdistan-Magdeburg betonte: „Auch hier in der BRD können wir einiges von der Revolution in Rojava lernen, wenn es darum geht klimaneutral und demokratisch zu leben. Die Errungenschaften, welche durch die Revolution erzielt wurden, stehen durch die Invasion auf dem Spiel. Wir können nicht zulassen, dass aus Machtinteressen und rassistischen Motiven heraus, ein Krieg geführt wird, in einer Zeit, wo es notwendiger denn je ist, ökologische Alternativen zu entdecken und anzuwenden.“
Außerdem stellten die Aktivist*innen Forderungen auf wie: „Die lückenlose Aufdeckung der militärischen Zusammenarbeit der BRD mit der Türkei! Den sofortigen Stopp aller kriegfördernden Handlungen der deutschen Politik und Wirtschaft! Eine öffentliche Debatte über die Ziele und Prinzipien der Revolution in Rojava und deren Übertragbarkeit auf unsere Gesellschaft!“
Die Redaktion des MDR sagte in einem Gespräch zu, heute auf die Dauerkundgebung #week4climate zu kommen und sich eingehender mit der Thematik zu beschäftigen. Die Kundgebung auf den Hasselbachplatz in Magdeburg wird noch bis zum 27. September mit Vorträgen, Diskussionen und Kulturbeiträgen weitergehen.