Weltweit sind heute Millionen Menschen dem Aufruf der Klimastreikbewegung Fridays for Future gefolgt und protestierten beim globalen Klimastreik für einen entschiedeneren Kampf gegen die Erderwärmung. In Deutschland zogen nach Angaben von FFF rund 1,4 Millionen Menschen auf die Straße und thematisierten auf fast 600 Aktionen und Demonstrationen die Klimakrise als gesamtgesellschaftliches Problem. Allein in der Bundeshauptstadt Berlin nahmen mindestens 270.000 Menschen am Klimastreik teil. Es handelte sich damit um eine der größten Demonstrationen in der Geschichte der Bundesrepublik.
Der Zulauf in Deutschland war aber auch in anderen Städten groß: In Köln waren es laut Veranstalter 70.000, in Hamburg sogar 100.000. In Hannover, Freiburg und Bremen zählten die Veranstalter am Nachmittag 30.000 Teilnehmer*innen, und selbst in kleineren Städten wie Münster waren es rund 20.000. In der Mainmetropole Frankfurt hatten die FFF-Ortsgruppe und ein Bündnis aus antirassistischen und internationalistischen Organisationen, Vereinen und Gruppen zur Beteiligung am Klimastreik in einem internationalistischen Block aufgerufen. Thema des Aufrufs war neben der Klimakrise als Fluchtursache unter anderem auch die ökologische und demokratische Revolution in Rojava/Nordsyrien. Es sollte damit gezeigt werden, dass die Gesellschaften des Globalen Südens bereits Lösungen und Vorschläge für ökologische Systeme verwirklichen. Diese bräuchten daher die Solidarität der weltweiten Klimabewegung, aber könnten ihr auch als Vorbild und Wegweiser dienen.
Viele Teilnehmer*innen des Klimastreiks in Deutschland trugen Banner, die sich kritisch mit der Klimapolitik der Bundesregierung und insbesondere der Förderung der Kohleindustrie auseinandersetzen. Die Demonstrant*innen riefen Parolen wie „System Change not Climate-Change“ oder „We are unstoppable another world ist possible“ und brachten damit auch eine kapitalismuskritische Haltung zum Ausdruck. Die Teilnehmer*innen waren äußerst vielfältig: Von ganzen Kindergärten bis hin zu Senioren, von erfahrenen Aktivist*innen bis hin zu Menschen, die zum ersten Mal an einer Demonstration teilnahmen, war alles dabei. Die Ergebnisse des „Klimakabinetts“ wurden mit großer Wut aufgenommen. Die Protestierenden machten klar, dass sie sich nicht von der Bundesregierung instrumentalisieren lassen und Proteste und Streiks fortsetzen werden. Fridays for Future fordert für Deutschland unter anderem, schon bis Jahresende alle Subventionen für fossile Energieträger wie Öl und Kohle zu streichen, ein Viertel der Kohlekraft abzuschalten und eine Steuer auf Treibhausgasemissionen zu erheben. Die Bewegung erhält bei ihren Forderungen breite Unterstützung. Nicht nur Umwelt- und Entwicklungsorganisationen wie Greenpeace und Brot für die Welt, auch die Evangelische Kirche, die Gewerkschaft Verdi und der Deutsche Kulturrat unterstützen FFF.