Luzerner Volksrat übernimmt Mahnwache in Genf

Die seit einer Woche zur Unterstützung der Forderungen politischer Gefangener in der Türkei vor dem UN-Büro in Genf laufende Solidaritätsaktion ist vom kurdischen Volksrat Luzern übernommen worden. Unterstützung gab es vom Grünenpolitiker Alfonso Gomez.

Die Mahnwache vor dem Sitz der Vereinten Nationen (UN) in Genf zur Unterstützung der Forderungen der politischen Gefangenen in der Türkei geht in die zweite Woche und ist von Mitgliedern des kurdischen Volksrats Luzern übernommen worden. Unterstützung erhielten die Aktivistinnen und Aktivisten diesen Monatg vom Grünenpolitiker Alfonso Gomez, der bei der Genfer Stadtregierung im Büro für Gleichstellung und Vielfalt sitzt.

Seit dem 27. November leisten politische Gefangene mit einem Hungerstreik Widerstand gegen die Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali und die völlige Entrechtung in türkischen Haftanstalten. Mit der vom Dachverband der demokratisch-kurdischen Vereine in der Schweiz (CDK-S) im Rahmen der KCK-Offensive „Schluss mit Isolation, Faschismus und Besatzung – Zeit für Freiheit“ gestalteten Mahnwache wird Solidarität mit den hungerstreikenden Gefangenen eingefordert. Die UN sind aufgerufen, aktiv gegen das Unrecht in den Gefängnissen des türkischen Regimes vorzugehen.

„Die Aktion in Genf ist demokratisch gerechtfertigt und die Forderungen der beteiligten Protestierenden sind legitim”, sagte Gomez in einer Ansprache und kritisierte die Ignoranz der UN und Europas angesichts der Isolation in der Türkei. Ein Engagement für Abdullah Öcalan und die politischen Gefangenen laufe den direkten Interessen dieser Institutionen zuwider, so der Politiker. „Das kurdische Volk führt seit Jahren einen Kampf für Demokratie und grundlegende Menschenrechte. Ihm gehört die Solidarität aller Völker. Die Vereinten Nationen sollten im Einklang mit Demokratie handeln und auf die legitimen Forderungen des kurdischen Volkes reagieren. Das Schweigen bedeutet eine Mitschuld. Wir stehen den Kurdinnen und Kurden solidarisch bei”, so Gomez.

Der Aktivist Abdurrahman Ilbaş äußerte gegenüber ANF, dass die im Januar vom südafrikanischen Gewerkschaftsbündnis COSATU und der Kurdischen Arbeitsgruppe in Südafrika (KHRAG) gestartete Briefkampagne an die UN für die Freiheit Abdullah Öcalans mit heutigem Datum auch in der Schweiz angelaufen ist. Alle beim CDK-S organisierten Vereine hätten bereits ihre aktive Teilnahme erklärt. Nun werden verschiedene Aktionen organisiert, um auf die Kampagne aufmerksam zu machen.