Langer Marsch der Jugend erfolgreich beendet

Der diesjährige „lange Marsch“ der kurdischen Jugendbewegung für die Freiheit Abdullah Öcalans wurde in den Abendstunden am Mönchengladbacher Hauptbahnhof erfolgreich beendet.

Der traditionelle „lange Marsch“ der kurdischen Jugendbewegung, mit dem Freiheit für den PKK-Gründer Abdullah Öcalan gefordert wird, wurde am Freitagabend am Hauptbahnhof Mönchengladbach erfolgreich beendet. Die Teilnehmer*innen wurden von zahlreichen Menschen jubelnd und mit Beifall empfangen.

Nach fünf Tagen Marsch, der am Montag in Bonn begann und durch Troisdorf, Köln, Leverkusen und Düsseldorf führte, verabschiedeten sich die Jugendlichen lautstark, jubelnd, tanzend und mit anschließender Schweigeminute und Abschlussrede vom Bahnhofsvorplatz. Auch die diesjährigen Provokationen und Repressalien der Behörden in Form von Festnahmen, Anzeigen, Gewalt und ständiger Unterbrechungen konnten die Moral die Marsches nicht unterbinden, sodass dieser erfolgreich sein Ziel fand. Die Abschlussparole der Aktivist*innen lautete wie immer auch in diesem Jahr: „Freiheit für Abdullah Öcalan – Frieden in Kurdistan“.

Das Ziel des langen Marsches

Das Hauptziel des langen Marsches ist es, die Aufmerksamkeit auf die Situation in Kurdistan und auf die des PKK-Gründers Abdullah Öcalans zu lenken. Der Vordenker der kurdischen Befreiungsbewegung, der seit Februar 1999 auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali im Marmarameer inhaftiert ist, wird von Kurdinnen und Kurden als ihr politischer Repräsentant angesehen. Er wendet sich gegen Separatismus und bietet eine zeitgenössische und demokratische Gesellschaftsalternative zu bestehenden reaktionären, antidemokratischen Mentalitäten und Herrschaftsformen an - nicht nur für das kurdische Volk, sondern für den gesamten Mittleren Osten. Seine Lösungsperspektive eines demokratischen Mittleren Ostens mit gleichberechtigten Völkern wird bereits vorgelebt: In Rojava (Nordsyrien). Die Jugendlichen fordern mit ihrem Marsch die Aufhebung der Isolationshaft auf Imrali, die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen und Bedingungen für Öcalan, in denen er frei leben und arbeiten kann, um so zur Lösung der kurdischen Frage beizutragen.

AKP erteilt Absage auf Friedensangebote

Seit vielen Jahren bereits versucht Abdullah Öcalan, günstigere Bedingungen für eine friedliche, politische Lösung des Konflikts herbeizuführen. Jahrelang führte er mit der türkischen Regierung Gespräche über eine Lösung. 2009 legte er seine „Roadmap für den Frieden” vor. 2013 stoppte sein Aufruf zum Rückzug der Guerilla effektiv den bewaffneten Konflikt in der Türkei. Immer wieder ist er die Stimme des Friedens und der Vernunft.

Die 2013 begonnenen Friedensgespräche zwischen der AKP-Regierung und der PKK brach der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan im Sommer 2015 abrupt ab und ging wieder zu Gewalt gegen die kurdische Bevölkerung über. Öcalans letztem Friedensangebot und seiner Bereitschaft, „für die Lösung der kurdischen Frage seiner Verantwortung und Rolle gerecht zu werden“, erteilte der türkische Staat mit der Absetzung dreier kurdischer Bürgermeister*innen in HDP-geführten Kommunalverwaltungen ebenfalls eine Absage.