Kurdistan-Solidarität im Universitätsviertel von Bologna

Das Universitätsviertel von Bologna ist ein kreativer Ort, Wände werden mit politischen Botschaften und Forderungen geschmückt. Zuletzt tauchten Sticker mit den Schriftzügen „Jin Jiyan Azadî und „I love PKK“ auf – auch auf Ampeln.

„I love PKK“

Rund um das Universitätsgelände in Bologna tauchten in den vergangenen Tagen Sticker mit den Schriftzügen „I love PKK“ (Ich liebe die PKK) und „Jin Jiyan Azadî“ (Frau, Leben, Freiheit) auf. Hinter der Aktion – ein „Akt der Solidarität“ und Zeichen des Protests anlässlich der derzeitigen Angriffswelle der Türkei gegen Rojava und Südkurdistan – steckt das politische Kollektiv Làbas, das das gleichnamige Gemeinde- und Kulturzentrum in einem ehemaligen Kloster im Herzen von Bologna betreibt.


„Wir haben das Motto „Ich liebe die PKK“ wieder aufgegriffen, um unsere maximale Unterstützung für die Freund:innen von der kurdischen Befreiungsbewegung auszudrücken“, hieß es in einer an ANF übermittelten Erklärung des Kollektivs. „Dieses Motto leuchtet nun auf den Ampeln und Schildern der Gegend zusammen mit Hunderten von Aufklebern mit den Slogans „Free Apo“ und „Jin Jyan Azad“ – und damit mit den Schlüsselwörtern, die für uns die Grundlage für eine Lösung der kurdischen Frage und der Konflikte im Nahen Ostens bilden. Ohne diese Leitsprüche, ohne die Anwendung des demokratischen Konföderalismus und ohne die Überwindung des patriarchalischen Nationalstaats, glauben wir, dass jede Anstrengung vergeblich sein wird. Wir vertrauen darauf, dass die Befreiung von Öcalan der Ausgangspunkt für diesen Prozess und für den Sieg des Befreiungskampfes unserer Genoss:innen ist.“



Im Universitätsviertel von Bologna wurden auch einige Transparente angebracht, auf denen Forderungen nach einer politischen Lösung für die Kurdistan-Frage und die physische Freiheit des PKK-Begründers Abdullah Öcalan zu lesen sind. Der 75-Jährige befindet sich seit seiner völkerrechtswidrigen Verschleppung 1999 in die Türkei in politischer Geiselhaft auf der Gefängnisinsel Imrali. Die Aktivist:innen von Làbas fordern auch das Ende der türkischen Militärgewalt in Kurdistan, einschließlich Rojava. Diese Forderungen sind ebenfalls auf einigen Wänden in Bologna zu sehen, die mithilfe von Schablonen verziert wurden. „Mögen unsere Straßen immer mehr zu einer Stimme der Freiheit und der Solidarität werden“, so das Kollektiv.

Video- und Bildmaterial © Làbas