Kurdischer Aktivist Hasbi Çakıcı in Den Haag verstorben

Hasbi Çakıcı ist in einem Krankenhaus in Den Haag verstorben. Der kurdische Aktivist war vier Jahre in der Türkei im Gefängnis. 2019 nahm er in den Niederlanden an dem Massenhungerstreik für die Freiheit für Abdullah Öcalan teil.

Hasbi Çakıcı ist in einem Krankenhaus in Den Haag verstorben. Der kurdische Aktivist hat sich 2019 für 127 Tage an dem Massenhungerstreik für die Freiheit von Abdullah Öcalan beteiligt und litt seit zwei Jahren unter Muskelschwund. Er befand sich in medizinischer Behandlung und ist am Donnerstag ins Koma gefallen, am Freitag starb er.

Çakıcı stammte aus Êlih (tr. Batman) in Nordkurdistan. In seiner Jugend lernte er Mahsum Korkmaz und die kurdische Befreiungsbewegung kennen. Er wurde selbst für die Bewegung aktiv und 1979 in Qoser (Kiziltepe) verhaftet. 1983 wurde er auf Bewährung entlassen und setzte seine politische Arbeit in Mersin und Antalya fort. 1991 verließ er die Türkei und zog nach Den Haag, wo er sich in der Kulturarbeit des kurdischen Vereins engagierte.

Am 7. November 2018 trat die in der Türkei inhaftierte HDP-Abgeordnete Leyla Güven in einen Hungerstreik gegen die Isolation von Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali und initiierte damit einen Massenprotest, dem sich weltweit Tausende Menschen anschlossen. Hasbi Çakıcı beteilgte sich ab dem 20. Januar 2019 in Den Haag an dem Hungerstreik. Einen Tag später schloss sich ihm Hüseyin Yıldız an.

Die Isolation von Abdullah Öcalan konnte mit dem Hungerstreik kurzzeitig durchbrochen werden, inzwischen gibt es seit über einem Jahr kein Lebenszeichen mehr von ihm und seinen drei Mitgefangenen. Leyla Güven ist nach kurzer Unterbrechung wieder im Gefängnis, sie wurde zu 22 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.