Die kurdischen Jugendbewegungen Tevgera Ciwanên Şoreşger (Revolutionäre Jugendbewegung, TCŞ) und Jinên Ciwan ên Têkoşer (Bewegung kämpferischer junger Frauen, TekoJIN) haben im Juli die Kampagne „Cenga Azadiyê Serbixin!“ (Den Freiheitskampf gewinnen!) gestartet und führen seitdem Aktivitäten in Europa durch, mit denen das Paradigma von Abdullah Öcalan vorgestellt und seine Freilassung gefordert wird. In der Schweiz wurden in den vergangenen Wochen in mehreren Städten Bücherstände aufgestellt und Kundgebungen und Demonstrationen veranstaltet. Am Samstag fanden in Lausanne und Bern Aktionen statt, bei denen gegen die Isolation von Abdullah Öcalan in türkischer Haft protestiert wurde. Der kurdische Vordenker befindet sich seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali, seit März 2021 gibt es keinen Kontakt mehr zu ihm und seinen drei Mitgefangenen.
Kundgebung in Lausanne
Die Kundgebung auf dem Saint-Laurent-Platz in Lausanne begann mit einer Schweigeminute im Gedenken an den legendären Guerillakommandanten Mahsum Korkmaz (Egîd) und alle Gefallenen des kurdischen Freiheitskampfes. Zülfü Binbir, Ko-Vorsitzender der Demokratischen Kurdischen Gemeinde (CDK) in Lausanne, erklärte in einer Ansprache, dass es seit 29 Monaten kein Lebenszeichen von Öcalan gibt und dieser Zustand für das kurdische Volk nicht hinnehmbar sei. Für die Jugendbewegung wurde von Ramazan Oba eine Presseerklärung zum Thema verlesen. In Lausanne sollen in den kommenden Tagen an Straßenständen über die Kampagne informiert werden.
Kundgebung in Bern
Die Kundgebung in der Hauptstadt Bern fand auf dem Bahnhofsplatz statt. Özgür Semsûr hielt im Namen der Jugendbewegung eine Ansprache, in der er auf die Angriffe des türkischen Staates in Kurdistan hinwies und den Zusammenhang mit der Isolation von Abdullah Öcalan erläuterte. Der kurdische Vordenker sei für die kurdische Jugendbewegung eine Inspirationsquelle und sein Paradigma die Grundlage des Kampfes, so der Aktivist. Nach der Erklärung fand ein Sit-In statt.